Passive Sterbehilfe: Was bedeutet passive Sterbehilfe und ist diese erlaubt?

Unabhängig davon, dass das Thema Sterbehilfe aus moralischen und ethischen Gründen kontrovers diskutiert wird, stellen sich generell folgende Fragen: Ist die passive Sterbehilfe eigentlich erlaubt? Wie ist die Rechtslage? Wir informieren Sie.


Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt verschiedene Formen der Sterbehilfe, darunter die passive Sterbehilfe.
  • In der Regel ist in Deutschland die passive Sterbehilfe zulässig.

Was ist passive Sterbehilfe?

Es gibt verschiedene Formen der Sterbehilfe. Dazu gehören die aktive Sterbehilfe, die indirekte Sterbehilfe und die passive Sterbehilfe. Doch was versteht man eigentlich unter der passiven Sterbehilfe? Von der passiven Form der Sterbehilfe ist die Rede, wenn lebenserhaltende Maßnahmen unterlassen oder abgebrochen werden. Dadurch wird zugelassen, dass der Sterbeprozess voranschreitet und der Todesfall eines unheilbar kranken Patienten auf absehbare Zeit eintritt.

Beispiele für passive Sterbehilfe

Passive Sterbehilfe kann beispielsweise darin bestehen, dass ein Arzt die künstliche Ernährung eines Patienten abbricht. Auch der Verzicht oder der Abbruch einer künstlichen Beatmung stellt eine Form der passiven Sterbehilfe dar.

Passive Sterbehilfe in Deutschland

Ist passive Sterbehilfe in Deutschland erlaubt?

Die passive Sterbehilfe ist in Deutschland erlaubt. Allerdings bedarf es grundsätzlich einer Voraussetzung, damit passive Sterbehilfe geleistet werden darf. Es muss der explizite Patientenwunsch nach passiver Sterbehilfe vorliegen, denn das ist ein Ausdruck des freien Willens auf ein selbstbestimmtes Sterben. Diesen Willen können Menschen im Rahmen einer Patientenverfügung, die für Ärzte bindend ist, schriftlich festhalten.

Beschluss des Bundesgerichtshofs

In einem Beschluss des Bundesgerichtshofs (XII ZB 2/03 vom 17.3.2003) heißt es zur passiven Sterbehilfe wie folgt: „Ist ein Patient einwilligungsunfähig und hat sein Grundleiden einen irreversiblen tödlichen Verlauf angenommen, so müssen lebenserhaltende oder -verlängernde Maßnahmen unterbleiben, wenn dies seinem zuvor – etwa in Form einer sog. Patientenverfügung – geäußerten Willen entspricht. Dies folgt aus der Würde des Menschen, die es gebietet, sein in einwilligungsfähigem Zustand ausgeübtes Selbstbestimmungsrecht auch dann noch zu respektieren, wenn er zu eigenverantwortlichem Entscheiden nicht mehr in der Lage ist."

Häufig gestellte Fragen

Ist passive Sterbehilfe erlaubt?

In Deutschland ist die passive Sterbehilfe erlaubt, sofern diese ausdrücklich auf dem freien Willen eines Patienten beruht. Der Wunsch nach passiver Sterbehilfe kann in einer Patientenverfügung schriftlich fixiert werden.

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