Leichenstarre – Rigor mortis

Kurz nach dem Tod eines Menschen tritt die Leichenstarre ein, die als sicheres Todeszeichen gilt. Doch wann genau setzt die Totenstarre ein und wie kommt es eigentlich dazu?


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Leichenstarre: Das Wichtigste in Kürze

  • Kurz nach dem Tod eines Menschen kommt es zur Leichenstarre. Diese gilt als ein sicheres Todeszeichen.
  • Die Leichenstarre tritt ein, da der Körper aufgrund der eingestellten Stoffwechselfunktionen kein ATP (Adenosintriphosphat) mehr regeneriert, das der Muskelentspannung dient. Die Folge: die Muskulatur erstarrt.
  • Die Leichenstarre löst sich in der Regel 24 bis 48 Stunden nach dem Eintritt des Todes.

Bezeichnungen für die Leichenstarre

Die Leichenstarre wird oft auch Totenstarre genannt. Die lateinische Bezeichnung für die Leichenstarre lautet Rigor mortis und wird in der Medizin verwendet.

Wie kommt es zur Leichenstarre?

Die durch den Ausfall des Stoffwechsels bedingte fehlende Proteinisolation durch ATP führt letztendlich zur Erstarrung der Muskeln.

Unmittelbar nach dem Tod eines Menschen beginnt ein natürlicher, biochemischer Prozess im Körper, der dafür verantwortlich ist, dass zunächst alle Muskeln erschlaffen. Die Stoffwechselfunktionen werden eingestellt, sodass der Energielieferant des Körpers, Adenosintriphosphat (ATP), nicht mehr regeneriert. Jedoch ist dieser nötig, um die Muskelproteine Aktin und Myosin zu isolieren, damit sich Muskeln entspannen können.

Eintritt der Leichenstarre

Die durch den Ausfall des Stoffwechsels bedingte fehlende Proteinisolation durch ATP führt letztendlich zur Erstarrung der Muskeln. Die sogenannte Leichenstarre, auch Totenstarre und lateinisch Rigor mortis genannt, tritt ein. Die Erstarrung der Muskeln beginnt für gewöhnlich im Bereich des Unterkiefers und erstreckt sich dann über die Hals- und Nackenmuskulatur bis sie am Ende auch die Extremitäten, sprich Hände und Füße, erreicht. Die Leichenstarre gilt als eines der sicheren Todeszeichen.

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Wann setzt die Leichenstarre ein?

In der Regel setzt die Leichenstarre bei Zimmertemperatur nach circa ein bis zwei Stunden nach dem Tod (post mortem) ein. Es kann jedoch auch dazu kommen, dass die Starre der Muskeln früher einsetzt. Das kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn der Körper kurz vor dem Tod einer höheren Umgebungstemperatur ausgesetzt war oder die Muskeln durch Sport beansprucht wurden.

Dauer der Leichenstarre

Die volle Ausprägung der Leichenstarre ist nach etwa 6 bis 8 Stunden nach dem Tod erreicht und kann unterschiedlich lange andauern. Meist löst sich die Erstarrung der Muskeln wieder nach 24 bis 48 Stunden. Danach beginnen die natürlichen Zersetzungsprozesse im Körper.

Todeszeitpunkt mittels Rigor mortis bestimmen

Die Bedeutung der Totenstarre in der Rechtsmedizin

Unter Berücksichtigung von Faktoren wie der Außentemperatur gibt die Totenstarre der Rechtsmedizin Aufschluss über den Todeszeitpunkt einer Person. Die möglichst genaue Eingrenzung des Todeszeitpunktes hat besonders im Kontext von Kriminalfällen große Bedeutung. Das ist deshalb der Fall, weil der Todeszeitpunkt dem mutmaßlichen Tatzeitpunkt entspricht. Das ermöglicht einerseits die zeitliche Rekonstruktion eines Tathergangs und ist andererseits wichtig für die Überprüfung von Alibis.

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Die Arbeit des Bestatters während der Totenstarre des Leichnams

Oft kümmern sich Bestatter bereits während der Leichenstarre darum, Verstorbene zu waschen, anzukleiden und zu betten. Zur hygienischen Versorgung und Vorbereitung Verstorbener auf die Bestattung müssen Bestatter die Totenstarre "brechen". Hinter dem Begriff verbirgt sich anderes, als man auf das erste Hören und Lesen vielleicht vermutet. Es werden nämlich keine Knochen gebrochen. Qualifizierte und vertrauenswürdige Bestatter wahren in jedem Fall den würdevollen Umgang mit Verstorbenen. Die Leichenstarre zu "brechen" bedeutet, dass Bestatter die Gelenke massieren, beugen und strecken, damit die Gliedmaßen in der richtigen Position sind, um Verstorbene beispielsweise ankleiden und betten zu können.

Häufig gestellte Fragen

Was ist die Leichenstarre?

Die Leichenstarre setzt unmittelbar nach dem Tod ein. Durch den ausfallenden Stoffwechsel können bestimmte Muskelproteine nicht mehr isoliert werden, die für die Entspannung von Muskeln verantwortlich sind. Die Folge: Die Erstarrung der Muskulatur.

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Wie lange dauert die Leichenstarre?

Die Dauer der Leichenstarre liegt in der Regel zwischen 24 und 48 Stunden nach dem Eintritt des Todes.

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Wann setzt die Leichenstarre ein?

In der Regel setzt die Leichenstarre bei Zimmertemperatur nach circa ein bis zwei Stunden nach dem Tod ein. Es kann jedoch auch dazu kommen, dass die Erstarrung der Muskeln früher einsetzt.

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Wann löst sich die Leichenstarre wieder?

In der Regel löst sich die Erstarrung der Muskeln nach 24 bis 48 Stunden. Danach beginnen die natürlichen Zersetzungsprozesse im Körper.

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Warum kommt es zur Leichenstarre?

Unmittelbar nach dem Tod eines Menschen beginnt ein natürlicher, biochemischer Prozess im Körper, der dafür verantwortlich ist, dass zunächst alle Muskeln erschlaffen. Die Stoffwechselfunktionen werden eingestellt, sodass der Energielieferant des Körpers, Adenosintriphosphat (ATP), nicht mehr regeneriert. Jedoch ist dieser nötig, um die Muskelproteine Aktin und Myosin zu isolieren, damit sich Muskeln entspannen können. In der Folge kommt es zur Leichenstarre.

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