Totenflecke (Livores): Leichenflecken als sicheres Todeszeichen

Totenflecke (lat. Livores) sind ein sicheres Todeszeichen. Wir informieren Sie unter anderem über die Entstehung und die Ausprägung der Leichenflecke.


Totenflecken: Das Wichtigste in Kürze

  • Totenflecken gehören zu den sicheren Todeszeichen.
  • Die Flecken entstehen etwa 20 bis 30 Minuten nach dem Eintritt des Todes.
  • Charakteristisch für Totenflecke ist eine bläulich-violette Verfärbung der Haut.
  • Durch die Ausprägung von Totenflecken lassen sich im Rahmen der ersten Leichenschau Rückschlüsse auf den Todeszeitpunkt ziehen.

Was sind Totenflecke?

Wenn ein Mensch verstirbt, setzen kurz nach dem Tod die Stoffwechselfunktionen aus und die Zersetzungsprozesse im Körper beginnen. Ein äußeres Anzeichen für den Beginn der Zersetzungsprozesse sind sogenannte Totenflecke, die auch als Leichenflecke bezeichnet werden. Symptomatisch für Totenflecke sind auffällige Verfärbungen der Haut. Unabhängig davon gelten Totenflecke ebenso wie die Leichenstarre und die Verwesung des menschlichen Körpers als ein sicheres Todeszeichen.

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Entstehung von Totenflecken

Hört das Herz auf zu schlagen, wird das Blut nicht mehr durch die Blutgefäße gepumpt. Die fehlende Beförderung des Blutes durch den Körper führt bei gleichzeitiger Einwirkung der Schwerkraft dazu, dass das Blut nach unten sinkt und sich in der Haut absetzt. Die Folge: Es entstehen hellrote Hautverfärbungen, die im weiteren Verlauf größer und blauviolett werden.

Merkmale von Totenflecken

Farbe

Typisch für Totenflecke ist eine bläulich-violette Färbung. Diese kann zu einem Hellrot wechseln, wenn Verstorbene in einem Kühlraum verwahrt werden.

Größe

Die Größe von Totenflecken kann stark variieren. Einige Leichenflecken sind sehr klein, andere können großflächiger werden und ganze Körperpartien verfärben.

Körperpartien, an denen Totenflecke auftreten

Totenflecke tauchen in der Nähe von Körperbereichen auf, die nach dem Tod am Boden aufliegen. Wo Totenflecke auftreten, ist also abhängig von der Lage des Verstorbenen und den aufliegenden Körperpartien.

Wo Leichenflecke nicht auftreten

Totenflecke sind ein sicheres Todeszeichen.

Wo der Auflagedruck auf Körperpartien zu hoch wird, treten Totenflecke nicht auf. Der Grund: Hoher Druck auf Körperbereiche verhindert, dass sich das Blut an exakt diesen Stellen absetzen kann. Stattdessen ist eine weiße Aussparung charakteristisch für solche Auflagebereiche. Typische Auflageflächen an Körpern verstorbener Menschen sind oft der Rücken, die Schultern und das Gesäß. In diesen Bereichen treten Leichenflecke meist nicht auf.

Wann werden Totenflecke gebildet?

Wann Totenflecke auftreten, ist abhängig von äußeren Faktoren, vor allem jedoch von der Umgebungstemperatur. Hohe Temperaturen begünstigen die schnelle Entstehung der Totenflecke. Bei entsprechenden Bedingungen entstehen diese bereits 20 bis 30 Minuten nach dem Tod. Ihre volle Ausprägung erreichen Leichenflecke nach circa 16 Stunden. 

Totenflecke sind nicht vollständig ausgeprägt, wenn das Blut noch flüssig ist. Daher können sich die Flecke verlagern. Das passiert beispielsweise dann, wenn der Verstorbene neu positioniert wird. Aus dem gleichen Grund lassen sich Totenflecke meist innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Tod wegdrücken. Wird das Blut zu zähflüssig, ist die Wegdrückbarkeit der Flecke nicht mehr möglich. Das ist in der Regel 36 Stunden nach dem Tod der Fall.

Bedeutung der Totenflecke in der Rechtsmedizin

Gerade im Rahmen der ersten Leichenschau sind Totenflecke wichtige Merkmale, die Aufschluss über den Todeszeitpunkt geben. Denn wenn es darum geht, den Zeitpunkt des Todes zu bestimmen, dann kann dieser aufgrund des Grades der Verlagerbarkeit und Wegdrückbarkeit der Flecke eingegrenzt werden. Unabhängig davon lässt die Verfärbung der Totenflecke Rückschlüsse auf die Todesursache zu. Ein Beispiel: Sind Totenflecke hellrot/rosa, kann das ein Anzeichen für eine Vergiftung sein, etwa durch Kohlenmonoxid oder Zyanid.   

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Können sich bei Sterbenden Totenflecke bilden?

Für gewöhnlich bilden sich Totenflecke erst nach dem Tod eines Menschen. In manchen Fällen treten Totenflecke aber auch bei Menschen auf, die im Sterben liegen. Die Flecken sind in solchen Fällen noch vollständig wegdrückbar. Entstehende Totenflecke während des Sterbeprozesses sind in der Regel ein sicheres Anzeichen für den bevorstehenden Tod.

Häufig gestellte Fragen

Warum treten Totenflecke auf?

Nach dem Tod eines Menschen hört dessen Herz auf zu schlagen. Blut wird nicht mehr durch die Blutgefäße befördert. Gleichzeitig wirkt die Schwerkraft auf das Blut ein. Das führt dazu, dass dieses nach unten sinkt und sich in der Haut absetzt. Die Folge: Totenflecke entstehen.

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Wie sehen Leichenflecke aus?

Typisch für Totenflecke ist eine bläulich-violette Färbung. Die Größe kann stark variieren.

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Wann treten Totenflecke auf?

Totenflecke entstehen meist schon circa 30 Minuten nach dem Tod. In manchen Fällen dauert die Entstehung länger. Die Umgebungstemperatur hat großen Einfluss darauf, wann Leichenflecke auftreten. Hohe Temperaturen begünstigen die schnelle Entstehung.

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