Bestatter und Qualifikationen

Bis heute ist der Bestatterberuf gesetzlich nicht geschützt und es existieren keine verbindlichen Standards. Irrtümlich wird gelegentlich behauptet, es käme auf die Qualifikation des Bestatters nicht an, dieser müsse nur ein einfühlsamer und guter Mensch sein. Ein fataler Irrtum. Regelmäßig kommt es dann zu unerfreulichen Situationen beim Abschied von Verstorbenen, wenn eben nicht mit der erforderlichen Sorgfalt und klar strukturierten Arbeitsabläufen agiert wird, die der Bestatterberuf verlangt.


Verbindliche Standards

Der Bundesverband Deutscher Bestatter e. V. setzt sich dafür ein, dass der Zugang zum Bestatterberuf gesetzlich geregelt wird und hat die Berufsausbildung mit der Einrichtung des Bundesausbildungszentrums für Bestatter in Münnerstadt auf ein qualitativ hohes Niveau gebracht.

Sie beklagen einen Trauerfall in Ihrer Familie?

Ihr qualifizierter Bestatter vor Ort hilft Ihnen bei der Planung der Beisetzung.

Von einem qualifizierten Bestatter können Sie folgendes erwarten:

  • Bestattungsvorsorge
  • Betreuung im Trauerfall, Umgang mit den Verstorbenen, Überführungen
  • Gestaltung der Trauerfeier und eines persönlichen Abschieds
  • Erledigung aller Formalitäten, Traueranzeigen und Trauerpost
  • Trauerpsychologische Begleitung und fundierte Kenntnis der Trauerrituale

Qualifikationen

Bestattungsfachkraft

Die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft dauert drei Jahre und umfasst unter anderem die Trauerbegleitung, technisches Wissen zur Erbringung von Bestattungsdienstleistungen, Wissen um rechtliche Rahmenbedingungen und Hygieneschulungen.

Geprüfter Bestatter

Die berufsbegleitende Fortbildung umfasst die gleichen Inhalte wie die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft. Die Prüfung wird in der Handwerkskammer Düsseldorf bzw. Handwerkskammer Würzburg abgelegt.

Bestattermeister

Die Meisterausbildung ist anspruchsvoll und deckt die Bereiche Bestattung, Friedhof- und Krematoriumsbetrieb umfassend ab. Voraussetzung für die Meisterausbildung ist die vorhergehende Qualifikation zur Bestattungsfachkraft bzw. zum geprüften Bestatter.

Zertifizierter Bestatter / Markenzeichen

Das Markzeichen ist ein Qualitätssiegel, das Angehörigen eine qualitativ hochwertige Beratung und Betreuung garantiert. Markenzeichenbetriebe erfüllen strenge Qualitätsstandards der europaweiten Norm (DIN EN 15017) und werden regelmäßig geprüft.

Achten Sie auf das Markenzeichen der Bestatter

Garantie

Markenzeichenbetriebe garantieren Ihnen, in allen Fragen und Trauerangelegenheiten 24 Stunden ehrlich und verlässlich verfügbar zu sein. Das Markenzeichen steht für

  • Qualifiziertes Personal mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung im Bestattungsgewerbe
  • Transparente, klare und nachvollziehbare Preisgestaltung
  • Angemessene Räumlichkeiten und eine breite Palette von Trauerwaren
  • Einsatz moderner Bestattungskraftwagen und zeitgemäßer Technik
  • Sichere und vom Betriebsvermögen getrennte Verwahrung der Gelder für die Bestattungsvorsorge

Verpflichtung

Markenzeichenbetriebe verpflichten sich:

  • die Würde der Verstorbenen zu achten sowie Riten und Brauchtum aller Kulturen, Nationen und Religionen zu respektieren
  • Angehörige sensibel und rücksichtsvoll zu begleiten
  • über die Bestattungskosten transparent zu informieren
  • die übertragenen Aufgaben mit größter Sorgfalt und im Interesse der Auftraggeber zu erfüllen
  • absolutes Stillschweigen über alle vertraulichen Informationen zu wahren
  • jedem eine individuelle Bestattungsregelung zu garantieren
  • Bestattungsvorsorge anzubieten und im Bewusstsein dieser Verantwortung die eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen
  • sich und seine Mitarbeiter weiterzubilden und fachliche Qualifikation zu verbessern

Qualität

Die Qualitätsstandards werden nicht nur versprochen, sondern durch die Festlegung auf die Kollektivmarkensatzung zum Markenzeichen der Bestatter, die Zertifizierung „Fachunternehmen für Bestattungsdienstleistung nach DIN EN 15017 Bestattungsdienstleistungen“ oder auch durch die Erfüllung der Anforderung der DIN EN ISO 9001 verbindlich zugesagt. Die DIN EN ISO 9001 ist der weltweit bekannteste Standard für Managementsysteme und Qualitätskontrolle. Die Einhaltung der Standards wird durch unabhängige Prüfer und regelmäßige interne Kontrollen gewährleistet. Liegen die Voraussetzungen zur Führung des Markenzeichens nicht mehr vor, entzieht der Bundesverband Deutscher Bestatter die Lizenz.

Trotz Internet:
Ein Bestatter muss vor Ort erreichbar sein

Wer nur eine Bestattung verkauft, ohne zu beraten, begleiten und zu entlasten, ist kein Bestatter, sondern jemand, der sich mit Bestattungen befasst.

Seriöse Bestattungsunternehmen und insbesondere die Betriebe mit dem Markenzeichen haben stets ein konkretes Ladengeschäft und sind in der Region verwurzelt, auch ist deren Namen in der Region bekannt. Sogenannte Bestattungshäuser, die keine Repräsentanz in einem Ort nachweisen können und die rein auf Wegen des Internets werben, sind dahingehend zu hinterfragen, wie, von wo und in welcher Art die Bestattungsdienstleistung erbracht wird.

Der persönliche Eindruck zählt

Nach einer ersten Recherche im Internet ist es ratsam, durch ein Telefonat oder einen Besuch des Bestattungshauses einen persönlichen Eindruck zu gewinnen. Betriebe, die sich nicht in der Lage sehen, nach klaren Angaben einen transparenten Kostenvoranschlag auszustellen oder die Bestattungskosten zu benennen, sollten eher reserviert betrachtet werden.

Achten Sie auf das persönliche Gefühl beim ersten Kontakt. Fragen Sie sich: Werde ich klar und deutlich darüber informiert, welche Möglichkeiten das Bestattungshaus bietet oder wird in der existenziellen Notsituation der Trauer ein subtiler Druck aufgebaut, möglichst schnell zu einer Beauftragung und Entscheidung zu kommen?

Vorsorgende und Angehörige im Trauerfall können sicher sein, dass sie bei einem Bestatter, der das Markenzeichen führt und zertifiziert ist, eine qualitativ hochwertige Beratung und Betreuung erhalten.

Weitere interessante Themen:

Bestatter finden, die das Markenzeichen der Bestatter führen