Grabschmuck und Trauerfloristik

Grabschmuck gilt traditionell als Zeichen der Liebe und der Ehrerbietung. Eine übertriebene Anhäufung von Kränzen und Gestecken in der Trauerhalle wird jedoch oft nicht als angenehm empfunden. Es kann schöner und wirkungsvoller sein, nur die Kränze und Blumen der engsten Familienangehörigen bei der Trauerfeier in der Trauerhalle aufzustellen. Alle anderen Blumenspenden werden vor der Trauerhalle oder auch direkt am Grab dekoriert.


Grabschmuck: Das Wichtigste in Kürze

  • Grabschmuck ist ein Ausdruck der Abschiednahme und der Erinnerung an Verstorbenen und gehört zur Bestattungskultur.
  • Manchmal kommt es vor, dass Angehörige "statt Blumen" für die Trauerfeier um Spenden für beispielweise einen wohltätigen Zweck bitten.

Was ist Grabschmuck?

Der Begriff Grabschmuck ist weit gefasst. So werden zahlreiche dekorative Gegenstände als Grabschmuck bezeichnet, die auf Grabstätten platziert werden. Einerseits dient das dem Zweck, die Ruhestätte zu verschönern. Andererseits ist Grabschmuck ein Ausdruck der Erinnerung an Verstorbene.

Beispiele für Grabschmuck

Zum Grabschmuck gehören unter anderem Blumen, Trauerkränze, Kerzen, Vasen, kleine Figuren oder persönliche Gegenstände, die an den Verstorbenen erinnern.

Trauerfloristik als Grabschmuck

Zur Beerdigung Blumen am Grab niederlegen

Wenn ein geliebter Mensch verstirbt, dann werden im Rahmen der Trauerfeier in einer Trauerhalle oder direkt am Grab des Verstorbenen Blumen und Trauersträuße niedergelegt sowie Trauerkränze aufgestellt. Die floralen Symbole der Erinnerung an Verstorbene werden als Grabschmuck bezeichnet, der zum gesamten bereich der Trauerfloristik gehört.

Wer darf Kränze als Grabschmuck aufstellen?

Blumen sind Botschafter der Liebe – auch über den Tod hinaus. Ob aufwendig, kreativ oder ganz natürlich – je nach Persönlichkeit wird der Verstorbene mit einem Blumenmeer, Blütenakzenten oder einer Naturdekoration verabschiedet.

Trauerkränze für die Bestattung

Heute ist es eher üblich, dass das Aufstellen von Trauerkränzen den nächsten Angehörigen und engsten Freunden des Verstorbenen vorbehalten bleibt. Manchmal kommt es aber auch vor, dass beispielsweise Nachbarn, Arbeitskollegen oder Vereinsmitglieder des Verstorbenen einen gemeinschaftlichen Kranz aufstellen.

Kränze als Grabschmuck bei der Trauerfeier

Ob es sich um eine Erdbestattung im Sarg oder um eine Feuerbestattung in der Urne handelt – in der Regel werden Trauerkränze im Rahmen der Trauerfeier aufgestellt.

Kränze als Grabschmuck am Grab

Nach der Trauerfeier wird der Grabschmuck zum Grab gebracht und dort arrangiert. Diese Aufgabe wird meist vom Bestatter, vom Floristen oder einem Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung übernommen.

Wie lange darf Grabschmuck aufgestellt bleiben?

Nach einer Bestattung darf der Grabschmuck in Form von Kränzen meist für einige Tage am Grab aufgestellt bleiben, bevor diese entfernt werden müssen. Die genaue Dauer für den gewährten Verbleib des Grabschmucks ist in den Friedhofsordnungen der einzelnen Friedhöfe geregelt.

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Kränze als Grabschmuck bei einer Urnenbeisetzung

Bei einer Urnenbeisetzung sollten Angehörige für die Auswahl des Grabschmuckes bedenken, dass ein Urnengrab um ein Vielfaches kleiner ist als ein Grab für eine Erdbestattung im Sarg. Das bedeutet, dass im Zweifelsfall für das Aufstellen mehrerer Trauerkränze nicht genügend Platz am Grab vorhanden ist. 

Arten von Grabschmuck im Überblick

  • Trauerkranz
  • Sargschmuck
  • Urnenschmuck
  • Trauerstrauß/Grabstrauß
  • Trauergesteck
  • Dekoration der Trauerhalle
  • Einwurfblumen

Blumen- und Kranzspenden

Blumen- und Kranzspenden werden in der Regel von Floristen zur Trauerfeier gebracht. In einigen Städten der neuen Bundesländer ist es allerdings üblich, dass Mitarbeiter vom Bestattungsinstitut die Blumen- und Kranzspenden bei Floristen abholen und zum Friedhof bringen. In einem solchen Fall wird vom Bestattungsunternehmen auf dem Umschlag der Beileidskarte von Trauergästen notiert, um was für eine Spende es sich handelt (z. B. Strauß, Kranz, Gesteck, Schale), damit sich die Hinterbliebenen später entsprechend bedanken können. In einigen Regionen der Bundesrepublik verhält es sich andersherum, sodass Blumen- und Kranzspenden mit den entsprechenden Beileidskarten von den Floristen in das Bestattungsunternehmen gebracht werden. Das Bestattungsunternehmen bringt diese Spenden dann kurz vor der Trauerfeier zum Friedhof.

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Trauerkranz

Auf Trauerschleifen ist Platz für einen letzten Gruß.

Der Kreis hat kein Ende und keinen Anfang. Er ist ein Sinnbild der Unendlichkeit und der ewigen Verbundenheit. Aus diesem Grund sind Trauerkränze oft kreisförmig gestaltet. Der klassische Trauerkranz besteht meist zu zwei Dritteln aus Immergrün wie Tanne, Efeu oder Buchsbaum und zu einem Drittel aus weißen Blumen wie Lilien, Callas oder Rosen. Diese Blumen symbolisieren immerwährende Liebe, Unschuld, Reinheit oder Licht. In der modernen Trauerfloristik finden sich oft einfarbige oder bunte, ganz mit Blüten übersäte Kränze. Auf Trauerschleifen ist Platz für einen letzten Gruß – eine Auswahl von Texten für Trauerschleifen finden Sie hier. Wer keine Namen nennen möchte oder wem aufgrund der Trauer die passenden Worte für die Abschiednahme fehlen, der kann einen Kranz komplett mit Efeuranken oder farbigen Bändern verzieren lassen.

Sargschmuck

Die Gestaltung des Sargschmucks ist facettenreich. Die Blumendekoration wird meist auf den Kranz der engsten Angehörigen abgestimmt. Kindersärge sind oft sehr persönlich bemalt oder komplett mit Blüten verziert. Je nach Sargform setzen auch einzelne Blüten oder Blumenkugeln mit Gräsern, Efeu oder Schleifenbändern Akzente. Aufliegende Blumenarrangements können vor dem Absenken des Sarges abgenommen und anschließend auf das geschlossene Grab gelegt werden.

Urnenschmuck

Die Auswahl der Blumen sollte die Persönlichkeit des Verstorbenen unterstreichen und darüber hinaus zur Größe, zur Farbe und zum Material der Urne passen. Ein Blumenbouquet auf der Urne ist genauso gut möglich wie eine Umrandung durch ein Blumenbett, -kranz oder -herz. Kreative Floristen arbeiten die Urne in den Blumenschmuck ein und symbolisieren auf diese Weise, dass der Tod ins Leben eingebunden wird.

Trauerstrauß

Den mit einer flachen Seite gebundenen Trauer- oder Kondolenzstrauß kann man vor dem Sarg oder der Urne niederlegen. Auf Wunsch wird ein schwarzer Trauerflor oder eine Schleife eingearbeitet – als stilles Bekenntnis oder Zeichen des Mitgefühls, der eigenen Betroffenheit und des Respekts den Toten gegenüber.

Trauergesteck

Wer einen Kranz als zu aufwendig empfindet, kann sich für ein Trauergesteck entscheiden, das in verschiedensten Formen, Farben und Größen, mit oder ohne Trauerschleife, gestaltet werden kann.

Dekoration der Trauerhalle

Die Trauerhalle kann zur Trauerfeier ganz nach den Wünschen der Angehörigen gestaltet werden.

Viele Trauerhallen verfügen über Standarddekorationen mit Kerzenständern und Grünpflanzen zur Gestaltung von Trauerfeiern. Um die Trauerfeier persönlicher zu gestalten und eine stilvolle Atmosphäre zu schaffen, kann der Bestatter die Räume mit weiteren Pflanzen, farbigen Tüchern oder Schmuckelementen dekorieren. Dabei können auch Porträtfotos auf einer Staffelei, Erinnerungsstücke an den Verstorbenen sowie Spuren aus Blütenblättern oder Inseln aus Teelichtern für die Trauerfeier in einem pietätvollen Ambiete arragiert werden.

Einwurfblumen

Anstelle einer Handvoll Erde können Trauergäste auch frische grüne Blätter oder farbige Blütenblätter zur Abschiednahme vom Verstorbenen ins Grab werfen. Die Einwurfblumen werden in einem Körbchen oder einer Schale bereitgestellt. Enge Angehörige bevorzugen oft kleine Blumensträuße oder einzelne Rosen, die auf die Stühle in der ersten Reihe der Trauerhalle gelegt werden, um sie von dort mit zur Grabstätte zu nehmen.

Grabhügel

Nach der Beisetzung und dem Schließen des Grabes werden die Kränze üblicherweise auf den Grabhügel gelegt. Besondere Kränze der engsten Angehörigen können auch auf Kranzständern am Grab aufgestellt werden.

Warum Trauerfloristik?

Blumen wachsen, gedeihen und verwelken, genau wie der Mensch zur Welt kommt, älter wird und schließlich verstirbt. Blumen sind daher ein Symbol für den Kreislauf des Lebens, zu dem auch der Tod gehört. Deshalb ist die Trauerfloristik ein fester Bestandteil der Bestattungskultur.

Was bedeutet „statt Blumen“?

Manchmal haben Verstorbene bereits zu Lebzeiten den Wunsch geäußert, dass bei der Bestattung keine Kränze und Blumen niedergelegt werden sollen. In einem solchen Fall bitten Angehörige die Trauergäste im Vorfeld der Trauerfeier und Beisetzung oft darum, beispielsweise eine Spende an einen wohltätigen Verein zu leisten "statt Blumen" für den Abschied vom Verstorbenen zu organiseren. Um eine solche Spende kann etwa im Rahmen einer Traueranzeige gebeten werden, die vor der Beerdigung aufgegeben wird.

Häufig gestellte Fragen

Was ist Grabschmuck?

Der Begriff Grabschmuck ist weit gefasst. So werden zahlreiche dekorative Gegenstände als Grabschmuck bezeichnet, die auf Grabstätten platziert werden. Zum Grabschmuck gehören unter anderem Blumen, Trauerkränze, Kerzen, Vasen, kleine Figuren oder persönliche Gegenstände, die an den Verstorbenen erinnern. Einerseits hat Grabschmuck den Zweck, die Ruhestätte zu verschönern. Andererseits ist Grabschmuck ein Ausdruck der Erinnerung an Verstorbene.

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