Sarg: Kosten und Arten von Särgen für die Beerdigung

Ob Erdbestattung oder Feuerbestattung – für die Beerdigung oder die Beisetzung Verstorbener ist die Verwendung eines Sarges in den Bestattungsgesetzen der meisten Bundesländer mittlerweile nicht mehr vorgeschrieben. Doch welche Arten von Särgen gibt es? Welcher Sarg ist für welche Bestattungsart geeignet? Und wie hoch sind die Kosten für einen Sarg? Wir informieren Sie über alle Details.


Sarg: Das Wichtigste in Kürze

  • Die meisten Bundesländer haben inzwischen die frühere „Sargpflicht“ gelockert und lassen eine „Tuchbestattung“ unter bestimmten Voraussetzungen zu.
  • Die Kosten für einen Sarg sind abhängig vom Herstellungsprozess, vom Material und der Auskleidung.

Die Bezeichnung "Sarg"

Ursprünglich wurden im deutschen Sprachgebrauch Särge als Totentruhe oder Totenschrein bezeichnet. Jedoch wurden diese Bezeichnungen durch das Wort "Sarg" abgelöst. Dieses stammt von der altgriechischen Bezeichnung "sarkophagos" ab und ist eine Kurzform des Wortes.

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Warum es Särge gibt

Gründe für die Verwendung von Särgen

Die in Deutschland geltende Sargpflicht sieht vor, dass ein Verstorbener entweder im Rahmen einer Erdbestattung in einem Sarg beerdigt, oder in einem sogenannten Kremationssarg eingeäschert werden muss, bevor die Asche des Verstorbenen in einer Urne auf dem Friedhof beigesetzt wird.

Särge für Erd- und Feuerbestattungen

Daher gibt es sowohl Särge, die für eine Erdbestattung als auch für eine Feuerbestattung bestimmt sind. In der Regel sind die Kosten für einen Kremationssarg, in dem ein Verstorbener kremiert wird, geringer. Das liegt daran, dass für die Kremierung oft preiswerte Särge gewählt werden. Generell gibt es jedoch hinsichtlich der Modelle, der Materialien und Ausführungen eine große Auswahl von Särgen. Das ist vor allem deshalb der Fall, weil Bestattungen zunehmend individueller ausgerichtet werden und immer mehr Menschen bereits zu Lebzeiten die eigene Beerdigung planen, um die persönlichen Wünsche gewahrt zu wissen. Dazu gehört auch die Auswahl eines passenden Sarges.

Särge für Überführungen und Aufbahrungen

Unabhängig davon werden Särge nicht nur für die eigentliche Beerdigung oder Einäscherung Verstorbener gebraucht. Sie erfüllen ebenso ihren Zweck bei der Überführung, hierbei soll ein Sarg insbesondere verhindern, dass Flüssigkeiten oder Gase austreten oder der Aufbahrung Verstorbener dienen, denn wenn Angehörige vom Verstorbenen Abschied nehmen möchten, bevor dieser beigesetzt wird, kann der Bestatter eine geschlossene oder offene Aufbahrung im Sarg organisieren.

Aus welchem Material ein Sarg besteht

Särge aus biologisch abbaubaren Materialien

Verbraucher können heutzutage aus einer großen Vielfalt von Särgen und Urnen wählen. Ein Hauptkriterium der Wahl ist zunehmend der Aspekt der Umweltverträglichkeit, der auch in Normen und Bestattungsgesetzen berücksichtigt wird. Die Mindestempfehlungen der DIN EN 15017 Bestattungsdienstleistungen gibt u. a. vor, dass ein Sarg aus Materialien bestehen soll, die bei Erdbestattungen eine schadstofffreie Verwesung ermöglichen und bei einer Kremation ebenfalls die Freisetzung von Schadstoffen in der Luft begrenzen. Friedhöfe erlauben in ihren Satzungen immer häufiger nur noch Särge und Urnen aus biologisch abbaubaren Materialien.

Auskleidung von Särgen

Ob Erdbestattung oder Feuerbestattung – der Innenraum von Särgen wird mit verschiedenen Materialien ausgekleidet. Dazu gehören zumeist Papier und eine Matratze aus Baumwolle, die auch das Austreten von Flüssigkeiten verhindern sollen. Zusätzlich wird der Sarg für eine pietätvolle Einbettung mit Decken, Kissen und Polstern ausgestattet. Wichtig ist auch hierbei der Aspekt der Umweltverträglichkeit. Für die Ausstattung von Särgen stehen unterschiedliche Modelle und Materialien zur Verfügung. Grundsätzlich gilt: Je hochwertiger das Modell, desto teurer der Sarg. Die individuellen Wünsche für einen Sarg können also deutlich Einfluss auf die Beerdigungskosten nehmen. 

Der Sarg aus Pappe

Neben unterschiedlichen Modellen aus Holz gibt es ebenfalls Särge aus Altpapier/Zellulose, die auch als „Pappsärge“ bezeichnet werden und ausschließlich für Feuerbestattungen eingesetzt werden dürfen. Diese Särge sind meist kostengünstig.

Kritiker weisen jedoch darauf hin, dass die Kremierung eines Pappsargs deutlich mehr Energie für den Einäscherungsvorgang erfordert als dies bei einem gewöhnlichen Holzsarg der Fall ist. Deswegen weigern sich einige Krematorien, solche Pappsärge für die Einäscherung von Verstorbenen zu verwenden. Des Weiteren können Pappsärge zur Stabilisierung mit Chemikalien behandelt sein, die bei der Verbrennung bedenkliche Stoffe freisetzen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist außerdem die Frage der Pietät, da der Pappsarg bereits nach wenigen Minuten verbrannt ist.

Kosten für einen Sarg

Je hochwertiger das Material, desto teurer der Sarg

Zu den Bestattungskosten gehören auch die Kosten für einen Sarg. Die Preise können aufgrund des gewählten Materials, der Wünsche für Verzierungen und der Auskleidung des Sarges stark variieren. Bei besonders exklusiven Modellen können die Preise bei einigen tausend Euro liegen.

Beispielhafte Kosten für einen Sarg

Damit Sie sich ein erstes Bild von möglichen Kosten für einen Sarg machen können, haben wir für Sie Durchschnittspreise von unterschiedlichen Preispaketen zusammengestellt, die auf Angaben der teilnehmenden Bestattungsunternehmen auf bestatter.de beruhen.

KostenpositionBestattungspaket
StandardKlassikTraditionExklusiv
Sarg
ca. 1.250 €ca. 1.450 €ca. 1.950 €ca. 2.400 €

Zusätzliche Kosten für Zinksarg bei Überführungen

Handelt es sich um einen Todesfall im Ausland, sodass der Verstorbene überführt werden muss, ist ein Zinksarg notwendig, der verschweißt wird. In einem solchen Fall kommen für den Zinksarg und die Überführung des Verstorbenen zusätzliche Kosten für die Bestattung hinzu.

Sarg beim Bestatter auswählen

Qualifizierte Bestatter beraten gerne hinsichtlich der Auswahl eines Sarges, der entweder den Vorstellungen der Hinterbliebenen oder den Wünschen des Verstorbenen entspricht. Oft führen Bestatter neben einer Auswahl an Urnen auch unterschiedliche Sarg-Modelle in ihrem Bestattungsinstitut. Unabhängig von der Auswahl eines bestimmten Sarges können Bestatter Angehörige auch hinsichtlich der individuellen Gestaltung von Särgen beraten, die beispielsweise bemalt oder auf andere Weise verziert werden können.

Die Beratung ist nicht nur für Angehörige vorgesehen, die einen Todesfall in der Familie beklagen. Sie ist ebenso für Menschen gedacht, die bereits zu Lebzeiten im Rahmen einer Bestattungsvorsorge ihre eigenen Beerdigung planen und nach einem passenden Sarg suchen.

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Sarg für die Feuerbestattung

Für die Einäscherung Verstorbener müssen Särge verwendet werden.

In den Bestattungsgesetzen der Länder ist eindeutig festgeschrieben, dass für die Feuerbestattung Verstorbener schadstoffarme Särge verwendet werden müssen – sogenannte Kremationssärge. Im Vergleich zu normalen Särgen sind diese meist recht schmucklos, haben keine Griffe und werden lediglich für die Überführung von Verstorbenen und die Einäscherung verwendet. Prinzipiell kann jedoch jeder Sarg für die Kremierung genutzt werden, solange dieser durch seine schadstoffarme Verbrennung umweltverträglich ist.

Verschiedene Arten von Särgen

Arten von Särgen im Überblick

  • Sarg in Hausdachform
  • Truhensarg
  • Kuppelsarg
  • Amerikanischer Truhensarg
  • Körperformsarg
  • Korbsarg
  • Kindersarg
  • Übergrößen-Sarg

Die Geschichte des Sarges

Die Geschichte des Sarges beginnt etwa 3.000 v. Chr. und ist Teil der Geschichte der gesamten Bestattungskultur. Zu dieser Zeit wurden Särge aus gespaltenen Baumstämmen hergestellt, die ausgehöhlt und mit Fellen verkleidet wurden. Es gehörte zum Brauch, die Särge zu bemalen und zu verzieren. Die Särge sollten die Geschichte des Verstorbenen erzählen und ein festhaltendes, bleibendes Symbol der Erinnerung an den Verstorbenen und dessen soziale Stellung sowie Verdienste sein – über den Tod hinaus. Oft wurden zum Abschied von Verstorbenen auch kunstvoll gearbeitete Grabbeigaben in die Särge gelegt.

Im Mittelalter war es üblich, dass vor allem Verstorbene aus ärmlichen Verhältnissen häufig nur in einem Leichentuch beigesetzt wurden. Die Bestattung in einem Sarg galt als verschwenderisch. Aus hygienischen Gründen änderte sich dies jedoch gegen Ende des 19. Jahrhunderts, sodass Verstorbene wieder im Sarg beerdigt wurden.

Häufig gestellte Fragen

Was kostet ein Sarg?

Die Preise für Särge können stark variieren. Wie hoch die Kosten für einen Sarg sind, hängt vor allem vom Herstellungsprozess, vom Modell und von den verwendeten Materialien ab.

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Was kostet ein Pappsarg?

Ein Pappsarg besteht im Wesentlichen aus Zellulose. Das Material ist im Vergleich zu massivem Holz günstiger, sodass die Kosten für einen Sarg aus Pappe geringer ausfallen als für einen Sarg aus Holz.

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Vermerk zu den angegebenen Kosten

Die hier angegebenen Durchschnittspreise (Ø) errechnen sich aus allen abgegebenen Preisangaben zu Direkt-Angeboten auf www.bestatter.de der teilnehmenden Bestattungsunternehmen – eingeteilt in vier Preiskategorien, den sogenannten Paketen.

Die Kosten für Leistungen, die nicht vom Bestattungsunternehmen erbracht werden, beruhen auf Online-Marktrecherchen.

Die Friedhofsgebühren und Kosten für das Grabmal sowie die Grabpflege unterscheiden sich regional sehr stark. Für konkrete Kosten informieren Sie sich bitte bei einem Bestatter vor Ort.