Nachruf: Nachrufe schreiben und Verstorbenen gedenken
Der Nachruf ist eine Geste der Erinnerung und Wertschätzung gegenüber Verstorbenen.
Das Wichtigste in Kürze
- Es gibt sowohl mündliche als auch schriftliche Nachrufe.
- Unabhängig von der Form eines Nachrufes dient dieser immer dazu, an einen verstorbenen Menschen zu erinnern und dessen Leben und Wirken zu würdigen.
- Nachrufe für verstorbene Privatpersonen erscheinen in der Regel als Traueranzeige in Tageszeitungen.
- Handelt es sich um verstorbene Personen des öffentlichen Lebens und/oder bedeutende Persönlichkeiten, werden Nachrufe oft auch im Fernsehen ausgestrahlt.
Was ist ein Nachruf?
Der Tod eines geliebten Menschen geht für Hinterbliebene, Angehörige, Freunde und Bekannte mit Trauer einher. Trauer ist ein Prozess und hilft dabei, den Verlust eines Menschen zu verarbeiten. Aber nicht nur die Trauer an sich, auch die Erinnerung an den Verstorbenen ist ein wesentlicher Teil der Trauerarbeit sowie der Würdigung und des Gedenkens an den Verstorbenen. Beispielsweise gibt es zu diesem Zweck Gedenkgottesdienste, die an Verstorbene erinnern.
Eine andere Form der würdevollen Erinnerung an verstorbene Menschen ist der Nachruf. Bei einem Nachruf handelt es sich um eine mündliche oder schriftliche Würdigung und Erinnerung an einen verstorbenen Menschen, dessen Leben und Wirken. Oft werden Nachrufe in Printmedien veröffentlicht. Im Todesfall von bekannten Persönlichkeiten werden Nachrufe manchmal auch im Fernsehen ausgestrahlt.
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Unterschied zwischen Nachruf und Nekrolog
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Nachruf und Nekrolog oft gleichgesetzt. Doch streng genommen handelt es sich bei der ursprünglichen Bedeutung der Begriffe Nachruf und Nekrolog nicht um das Gleiche. Die Bezeichnung "Nekrolog" stammt vom mittellateinischen Wort necrologium ab, das übersetzt Totenregister heißt. Daher beschrieb das Wort Nekrolog seinem Ursprung nach ein Totenverzeichnis in einem Buch.
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wandelte sich diese Bedeutung. Seither beschreibt der Begriff nicht mehr nur die registermäßige Erfassung von Verstorbenen, sondern ebenfalls die darüberhinausgehende Würdigung toter Menschen, die heute als Nachruf bezeichnet wird. Die Bedeutungsverschiebung hat dazu geführt, dass die Begriffe oft als Synonyme verwendet werden.
Von wem werden Nachrufe verfasst?
Von wem Nachrufe verfasst werden, hängt davon ab, für wen diese geschrieben werden. Verstirbt beispielsweise ein Politiker, ein Mitglied eines Königshauses oder ein prominenter Schauspieler, werden Nachrufe in der Regel von professionellen Journalisten geschrieben. Da das Leben dieser Menschen auf öffentliches Interesse stößt, werden Nachrufe für Prominente oder Politiker oft bereits zu Lebzeiten verfasst, um schnell öffentlich auf den Tod der Persönlichkeiten reagieren zu können.
Hingegen dazu werden Nachrufe für weniger bekannte Menschen meist von Freunden, Arbeitgebern oder Vereinskammeraden verfasst. In der Regel schreiben Menschen, die eine enge Beziehung zum Verstorbenen hatten, den Nachruf.
Die Veröffentlichung von Nachrufen
Nachrufe für Personen des öffentlichen Lebens werden meist in Form von Artikeln in Tageszeitungen veröffentlicht. Je nach Bedeutung des Verstorbenen kann der Umfang des Nachrufes variieren. Bedeutenden Persönlichkeiten wird nicht selten eine komplette Zeitungsseite gewidmet, um gebührend an deren Leben und Wirken zu erinnern. Aber auch der filmische Nachruf für bedeutende Persönlichkeiten ist möglich.
Nachrufe für Privatpersonen sind in der Regel weniger umfangreich und erscheinen als Traueranzeige in der Tageszeitung.
Nachrufe und Gedenkseiten im Internet
Digitale Gedenkseiten im Internet geben im Gegensatz zu Nachrufen in Tageszeitungen mehr Raum, um an Verstorbene zu erinnern.
In Zeiten der Digitalisierung lassen sich Nachrufe auch auf Gedenkseiten im Internet platzieren. Angehörige und Freunde können beispielsweise Bilder, Texte und Videos auf den digitalen Gedenkseiten hochladen, um an Verstorbene zu erinnern. Ein Beispiel für Nekrologe, die online veröffentlicht werden, sind die Tagesspiegel Nachrufe.
Welchen Inhalt hat ein Nachruf?
Grundsätzlich hat der Inhalt von Nachrufen immer den Zweck, an Verstorbene zu erinnern und diese zu würdigen. Welcher inhaltliche Schwerpunkt im Gedenken an Verstorbene gesetzt wird, hängt dabei zum einen von der Länge des Nachrufes ab. Denn ein Nachruf in einer Tageszeitung bietet weniger Raum für den Inhalt als ein längerer Nachruf auf beispielsweise einer digitalen Gedenkseite im Internet. Zum anderen spielt für den Inhalt auch die Beziehung zum Verstorbenen eine wichtige Rolle. Nachrufe für verstorbene enge Freunde sind in der Regel persönlicher als Nekrologe für Mitarbeiter, wobei diese natürlich nicht weniger pietätvoll und wertschätzend sind.
Der Aufbau des kurzen Nachrufes
Der Aufbau des kurzen Nachrufs im Überblick
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kurze Einleitung (z. B. "In Trauer nehmen wir Abschied von...")
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Name des Verstorbenen
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Lebensdaten des Verstorbenen
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kurzer Text über den Verstorbenen (Inhalt hängt von der Beziehung zum Verstorbenen ab)
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Beileidsbekundung für den Schlussteil
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Name(n) des Verfassers
Der längere Nachruf
Ein längerer Nachruf auf einer digitalen Gedenkseite gibt grundsätzlich mehr Raum für den Inhalt. Es kann beispielsweise an schöne Erlebnisse mit dem Verstorbenen erinnert werden. Aber auch über berufliche Erfolge und Vermächtnisse des Verstorbenen kann geschrieben werden. Manchmal hinterlassen Menschen auch schöne Anekdoten über den Verstorbenen.
Häufig gestellte Fragen
Was ist ein Nachruf?
Ob in mündlicher oder schriftlicher Form – ein Nachruf dient dazu, an das Leben eines verstorbenen Menschen zu erinnern und dessen Leistungen zu würdigen.
Was ist der Unterschied zwischen einer Traueranzeige und einem Nachruf?
Im Grunde ähneln sich Nachrufe und Traueranzeigen. Doch es gibt einen Unterschied. Im Rahmen von Nachrufen fällt die Würdigung von Verstorbenen oft umfangreicher aus als es bei vergleichsweise kurzen Traueranzeigen der Fall ist. So werden beispielsweise besondere Charaktereigenschaften und Leistungen des Verstorbenen betont.