Trauerbegleitung: Trauerbegleiter leisten Hilfe bei der Trauerbewältigung

Der Tod eines geliebten Menschen versetzt Angehörige in eine emotionale Ausnahmesituation. Klare Gedanken können kaum gefasst werden, da meist tiefe Trauer die Gefühlswelt von Angehörigen des Verstorbenen bestimmt. Oft ist Hilfe nötig, damit Hinterbliebene ihre Trauer verarbeiten und wieder Fuß im Leben fassen können. Die Unterstützung von Familienangehörigen und Freunden ist hilfreich, doch stoßen diese manchmal selbst an ihre Grenzen. In solchen Fällen kann die professionelle Trauerbegleitung weiterhelfen und Beistand leisten.


Das Wichtigste in Kürze

  • Manchmal fällt es Angehörigen schwer, die Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen zu verarbeiten und zu bewältigen.
  • In solchen Fällen ist es wichtig, Angehörige zu unterstützen und ihnen beim Umgang mit der Trauer zu helfen – und genau darin besteht die wesentliche Aufgabe der Trauerbegleitung.
  • Oft gehört die Trauerbegleitung von Angehörigen zum Dienstleistungsangebot von Bestattern.

Der Ursprung der Trauerbegleitung

Historisch betrachtet findet die Trauerbegleitung ihren Ursprung in der kirchlichen Seelsorge, die bis heute mit der pfarramtlichen Tätigkeit verbunden ist. Bis in die Moderne hinein waren Krankheit und Sterben Tabuthemen, sodass das offene Ausleben und die Bewältigung von Trauer verdrängt wurden. Trauer konnte oft nur im geschützten, privaten Raum ausgelebt und verarbeitet werden. Ein Umdenken sollte erst mit Beginn der Moderne stattfinden. Zunehmend wurde die Wichtigkeit der Themen Trauer, Tod und Sterben diskutiert. Über den Diskurs rückte die Bedeutung der Lebensbereiche immer mehr ins kollektive Bewusstsein, sodass die Trauerbegleitung zunehmend enttabuisiert wurde und ihren Platz in der öffentlichen Gesellschaft fand. 

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Was ist Trauerbegleitung?

Der Trauerprozess

Der Tod eines Menschen bedeutet für dessen Angehörige eine Verlusterfahrung im Leben, die mit Trauer einhergeht. Diese äußert sich bei jedem Menschen anders, doch grundsätzlich gibt es die sogenannten Trauerphasen, die jeder Trauernde im Trauerprozess durchläuft – vom Nicht-Wahrhaben-Wollen des Todes bis hin zum neuen Selbst- und Weltbezug.

Die Trauerphasen

Die unterschiedlichen Trauerphasen werden von starken Emotionen wie beispielsweise Wut, Zorn und Schmerz begleitet. Für einige Trauernde ist der Verlust eines Familienmitgliedes und das damit verbundene Gefühlschaos nur schwer zu bewältigen. Es braucht manchmal lange Zeit, um über den Verlust hinwegzukommen. Doch es ist wichtig, die Gefühle und die Trauer zu verarbeiten, damit diese nicht zu einem chronisch-seelischen Problem werden und zum Beispiel in einer Depression münden. 

Die grundsätzliche Aufgabe der Trauerbegleitung

Die Aufgabe von professionellen Trauerbegleitern ist es, trauernden Angehörigen in einer schwierigen Zeit Beistand zu leisten, sie durch den Trauerprozess zu begleiten und ihnen durch Fachkompetenz und Einfühlungsvermögen beim Trauern zu helfen.

Welche konkreten Aufgaben haben Trauerbegleiter?

Im weitesten Sinne kann der Aufgabenbereich von Trauerbegleitern als Trauerarbeit und eine Form der psychologischen Betreuung trauernder Menschen beschrieben werden. Jedoch ist der Beistand von Trauerbegleitern klar von einer ärztlichen, psychotherapeutischen Betreuung abzugrenzen. Denn letztere leistet Hilfe bei pathologischem Verhalten, verursacht durch unterschiedlichste traumatische Erlebnisse, beispielsweise den Tod eines geliebten Menschen. Eine Traumareaktion bedarf also der ärztlichen Betreuung, während eine Trauerreaktion im Trauerfall durch die Unterstützung und Hilfe eines Trauerbegleiters aufgearbeitet wird.

Zu den Aufgaben von Trauerbegleitern gehört es, dort Hilfe und seelischen Beistand zu leisten, wo Angehörige selbst an ihre Grenzen stoßen. Denn manchmal ist die Trauer für Angehörige so groß, dass ihnen die Kraft fehlt, um sich gegenseitig zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund gehören tröstende Worte, aber auch das Schweigen in den richtigen Momenten ebenso zu den Aufgaben von Trauerbegleitern wie konfrontierende Gespräch über die Gefühlswelt. Ein wesentlicher Bestandteil der Trauerarbeit besteht daher darin, die angemessene Balance zwischen Nähe und Distanz zum Trauernden zu finden, um Vertrauen zu schaffen und den Prozess der Trauerbewältigung in Gang zu setzen – immer mit der gebotenen Pietät.   

Was zeichnet einen guten Trauerbegleiter aus?

Trauernde befinden sich in einer emotionalen Ausnahmesituation, die sich auf die Psyche auswirkt. Deutlich wird dies unter anderem an der Gefühlswelt, die sich bemerkbar macht und nicht selten zwischen beispielsweise Verleugnung, Zorn und Schmerz schwankt. Daher ist Pietät und Empathie im Umgang mit Trauernden gefragt. Der Aufbau von Vertrauen ist ebenso wichtig, da es sich bei der gemeinsamen Trauerarbeit immer um eine zwischenmenschliche Beziehung handelt. Gerade diese sozialen Kompetenzen sind essenziell für eine gute und professionelle Trauerbegleitung. 

Kompetenzen professioneller Trauerbegleiter im Überlick

  • Psychologische Grundkenntnisse
  • Pietätvoller Umgang mit Trauernden
  • Empathie
  • Selbstreflexion des Trauerbegleiters
  • Kompetente Gesprächsführung
  • Gutes Handling von Krisensituationen
  • Regelmäßige Fortbildungen

Wie findet man einen guten Trauerbegleiter?

Oft gehört die Trauerbegleitung zu den Dienstleistungen von Bestattern. Das liegt daran, dass qualifizierte Bestatter über ihre Ausbildung zur Bestattungsfachkraft und/oder zum Bestattermeister neben vielen anderen Kompetenzen auch über profundes Wissen und Fähigkeiten im Umgang mit Trauernden verfügen. Denn die Vermittlung von trauerpsychologischen Kenntnissen zur Betreuung und Beratung von Trauernden ist im Ausbildungsrahmenplan fest verankert. Wer auf der Suche nach einem qualifizierten Trauerbegleiter ist, kann sich daher über das Dienstleistungsangebot von vertrauensvollen Bestattern in seiner Nähe informieren – beispielsweise online über die Bestatter-Suche auf bestatter.de

Zudem gibt es zahlreiche Anlaufstellen für Trauerhilfe, darunter auch Selbsthilfegruppen.

Unabhängig davon bietet auch der Bundesverband Trauerbegleitung e. V. online die Möglichkeit, Trauerbegleiter aus der Umgebung ausfindig zu machen.

Häufig gestellte Fragen

Wie kann man Trauerbegleiter werden?

Es gibt keine spezielle Berufsausbildung zum Trauerbegleiter. Jedoch gibt es zahlreiche Weiterbildungsangebote von verschiedenen Institutionen, die Inhalte zum Thema vermitteln und für erfolgreich absolvierte Seminare Zertifikate ausstellen.

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Welches Ziel hat die Trauerbegleitung?

Die Trauerbegleitung hat zum Ziel, trauernden Angehörigen in einer schwierigen Phase ihres Lebens Beistand zu leisten und zu helfen. Ein wesentlicher Teil der Trauerarbeit besteht darin, die Trauer zu verarbeiten und zu bewältigen, damit diese nicht zum chronisch-seelischen Problem wird.

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