Grabarten: Verschiedene Gräber auf dem Friedhof

Auf Friedhöfen werden verschiedene Grabarten für Bestattungen angeboten. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einem Wahl- und Reihengrab. Wir informieren Sie über die Details.


Grabarten: Das Wichtigste in Kürze

  • Grundsätzlich wird zwischen zwei Grabarten unterschieden – dem Reihengrab und dem Wahlgrab.

Definition Grabarten

Was sind Grabarten?

Laut der in Deutschland geltenden Friedhofspflicht müssen Verstorbene auf einem Friedhof bestattet werden. Ob Erdbestattung oder Feuerbestattung – für die Bestattung werden verschiedene Formen von Gräbern angeboten.

Wahlgrab und Reihengrab

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einem Wahlgrab und einem Reihengrab. Bei einem Wahlgrab sind die Lage und Größe des Grabes frei wählbar. Ein Reihengrab wird hingegen der Reihe nach vergeben. Das bedeutet: Wenn sich Angehörige für die Bestattung eines Verstorbenen in einem Reihengrab entscheiden, dann haben sie keinen Einfluss auf die Lage und Größe der Grabstätte. Die beiden traditionellen Grabarten stehen sowohl für klassische Beerdigungen im Sarg als auch für Beisetzungen in Urnen zur Verfügungen.

Bezeichnungen für Grabarten je nach Bestattungsvariante

Unabhängig von der generellen Klassifizierung einer Grabstätte als Wahl- oder Reihengrab gilt: Je nachdem, im Rahmen welcher Bestattungsvariante Verstorbene bestattet werden, unterscheiden sich die Bezeichnungen für bestimmte Gräber. Wird beispielsweise nach der Einäscherung im Krematorium die Asche des Verstorbenen in einer Urne im Erdreich beigesetzt, wird die Grabstelle als Urnengrab bezeichnet. Handelt es sich etwa um eine Baumbestattung, spricht man bei der letzten Ruhestätte wiederrum von einem Baumgrab.

Nutzungsrecht für Gräber

Das Nutzungsrecht an der Grabstätte hat die Person, die die Grabstätte erworben hat. Dabei darf das Grab für die Dauer der sogenannten Ruhezeit nicht aufgelöst werden. In der Regel beträgt die Ruhezeit bzw. Ruhefrist für Gräber auf Friedhöfen zwanzig Jahre. In Absprache mit der Friedhofsverwaltung kann die Ruhezeit für Wahlgräber meist verlängert werden, manchmal bis auf dreißig Jahre.

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Informationen zum Wahlgrab

Bestattungsvorsorge und Wahlgrab

Wer im Rahmen einer Bestattungsvorsorge die eigene Beerdigung planen möchte, der hat die Möglichkeit, für die letzte Ruhestätte ein Wahlgrab auszusuchen, das den eigenen Vorstellungen entspricht. Aber auch Angehörige, die für die Bestattung eines Familienmitgliedes verantwortlich sind, können ein Wahlgrab für die Beisetzung aussuchen. Der Vorteil: Die Größe und Lage der Grabstelle sind frei wählbar.

Einzeltiefgrab

Wahlgrabstätten werden in zwei Klassen von Wahlgräbern eingeordnet. Einerseits gibt es Einzeltiefgräber. Diese Art des Wahlgrabes bietet Platz für zwei Särge, die übereinander begraben werden können. Das Einzeltiefgrab steht aber auch für Urnenbestattungen zur Verfügung. Bis zu vier Urnen können in einem Einzeltiefgrab beigesetzt werden.

Mehrfachwahlgrab

Andererseits gibt es sogenannte Mehrfachwahlgräber. Diese Grabstätten bieten Raum für vier Särge und bis zu acht Urnen. Da mehrere Verstorbene in einem Einzeltiefgrab oder Mehrfachwahlgrab bestattet werden können, werden die Wahlgrabarten auch als Familiengrab bezeichnet.

Informationen zum Reihengrab

Wer sich für ein Reihengrab entscheidet, hat keinen Einfluss auf die Größe und Lage der Grabstelle, weil Reihengräber der Reihe nach vergeben werden. Da es sich bei einem Reihengrab um ein Einzelgrab handelt, ist die Bestattung mehrerer Verstorbener in einem Reihengrab nicht gestattet. Zudem ist die Verlängerung der Ruhezeit nicht möglich.

Das anonyme Grab

Manche Menschen möchten sich anonym auf einem Gemeinschaftsgrabfeld bestatten lassen. Die Gründe für eine anonyme Bestattung sind unterschiedlich. Ein Grund für eine anonyme Beisetzung kann beispielsweise sein, die Bestattungskosten so gering wie möglich zu halten. Für ein anonymes Grab sind die Kosten vergleichsweise niedrig. Denn einige Posten, die üblicherweise im Rahmen einer Bestattung anfallen, entfallen für ein anonymes Grab. Ein entfallender Kostenfaktor ist beispielsweise ein Grabstein mit namentlicher Kennzeichnung. Denn Grabsteine dürfen nicht an einem anonymen Grab aufgestellt werden. Zudem entstehen für ein namenloses Grab keine Kosten für die Grabpflege.

Wer bereits zu Lebzeiten für die eigene Beerdigung vorsorgen möchte und eine anonyme Bestattung in Erwägung zieht, sollte die Entscheidung gut überdenken. Denn im Rahmen einer anonymen Bestattung werden in der Regel auch die Angehörigen nicht über den Beisetzungsort in Kenntnis gesetzt. Damit fehlt vielen Angehörigen oft ein Ort, den sie jederzeit aufsuchen können, um ihre Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen zu verarbeiten.

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Grabpflege & Grabpflegekosten für eine Grabstätte

Ein Faktor, der Einfluss auf die Höhe der Bestattungskosten nimmt, ist die Grabpflege. Je nach Bestattungs- und Grabart fällt der Aufwand für die Grabpflege unterschiedlich aus. So ist ein Wahlgrab in der Regel größer als ein Reihengrab. Mit der Größe der Grabstätte steigt auch der Aufwand für die Grabpflege. Wer diese selbst übernimmt, kann Kosten sparen. Doch es besteht auch die Möglichkeit, eine Friedhofsgärtnerei mit der Pflege der Grabstätte zu beauftragen.

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Alternative Grabarten bzw. Ruhestätten

Mit der Vielzahl der Bestattungsvarianten der Feuerbestattung gibt es ebenfalls einige Alternativen zu den klassischen Grabarten.

Kolumbarium

Beispielsweise besteht die Möglichkeit, die Urne des Verstorbenen in einem Kolumbarium beisetzen zu lassen. Ein Kolumbarium ist ein überirdisches Gemäuer, in dem Grabkammern für Urnen eingelassen sind. Nach der Beisetzung der Urne wird die Kammer in der Regel mit einer Steinplatte verschlossen, auf der sich der Name des Verstorbenen sowie dessen Geburts- und Todestag befinden.

Gruft

Heutzutage eher selten, aber dennoch möglich: Die Beisetzung Verstorbener in einer Gruft. Generell ist auch heute noch die Bestattung im Grabgewölbe der imposanten und kostenintensiven Bauwerke im Rahmen einer Patenschaft für eine Gruft möglich.

Die Baumbestattung ist eine Variante der Feuerbestattung.

Baumbestattung

Im Gegensatz zur rar gewordenen Beisetzung Verstorbener in einer Gruft, werden andere Bestattungsvarianten und Grabarten immer beliebter. In Zeiten des Internets und der Schnelllebigkeit suchen immer mehr Menschen die Entschleunigung und Ruhe in der Natur. Zunehmend gefällt ihnen ebenso der Gedanke, sich nach dem Tod in der friedlichen Natur bestatten zu lassen, beispielsweise am Fuße eines Baumes. Und so steigt die Zahl der Menschen, die sich im Rahmen einer Baumbestattung in einem Baumgrab beisetzen lassen.

Häufig gestellte Fragen

Welche Grabarten gibt es?

Grundsätzlich wird zwischen zwei Grabarten unterschieden – dem Wahlgrab und Reihengrab.

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Was ist ein Wahlgrab?

Ein Wahlgrab ist eine Grabstätte, die frei wählbar ist. Bei der Auswahl haben Angehörige Einfluss auf die Lage und Größe der Grabstelle.

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Was ist ein Reihengrab?

Ein Reihengrab ist ein Einzelgrab, das der Reihe nach vergeben wird. Entscheiden sich Angehörige für ein Reihengrab, in dem der Verstorbene bestattet werden soll, haben sie keinen Einfluss auf die Lage und Größe der Grabstelle.

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Wie hoch sind die Kosten für ein Grab?

Die Kosten für ein Grab sind unter anderem abhängig von der Größe und Lage der Grabstelle. In der Regel sind die Kosten für ein Wahlgrab höher als für ein Reihengrab. 

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