Beerdigung: Ablauf und wichtige Informationen

Von einer Beerdigung ist die Rede, wenn eine verstorbene Person in einem Sarg oder einer Urne beigesetzt und das Grab mit Erde geschlossen wird. Der Begriff Beerdigung wird oft synonym zu Bestattung oder Beisetzung verwendet, meint im engeren Sinne aber die Erd- oder Urnenbestattung.

Die Verantwortung liegt bei den nächsten Angehörigen – sie unterliegen der sogenannten Totenfürsorgepflicht. Das bedeutet: Bei einem Todesfall in der Familie entscheiden die nächsten Angehörigen über Art, Ort und Ablauf der Beerdigung, sofern der Verstorbene zu Lebzeiten selbst keine entsprechenden Vorkehrungen im Rahmen einer Bestattungsvorsorge getroffen hat. Die Totenfürsorgepflicht für Angehörige bedeutet jedoch nicht, dass Angehörige auch zwangsläufig die Bestattungskosten tragen müssen.

Grundsätzlich sind die Erben verpflichtet, die Beerdigungskosten zu übernehmen (§1968 BGB). Im Bürgerlichen Gesetzbuch steht dazu geschrieben: „Der Erbe trägt die Kosten der Beerdigung des Erblassers.“ Können die Erben die Kosten nicht tragen, wird die unterhaltspflichtige Person des Verstorbenen herangezogen. In besonderen Fällen – etwa, wenn keine zahlungspflichtige Person vorhanden oder die finanzielle Lage schwierig ist – kann eine Sozialbestattung über das Sozialamt beantragt werden.

Quelle: Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) § 1968 Beerdigungskosten

Eine Beerdigung ist ein Moment des stillen Gedenkens und des würdevollen Abschieds. Respektvolles und pietätvolles Verhalten ist daher geboten. Beileidsbekundungen sollten taktvoll und ruhig erfolgen – ein kurzer Händedruck und die Worte „Mein herzliches Beileid“ genügen meist. Wenn die Familie darum bittet, am Grab auf persönliche Worte zu verzichten, sollte dieser Wunsch respektiert werden. Pietät äußert sich ebenso über das Tragen angemessener Trauerkleidung und die Wahrung der Sitzordnung bei einer Trauerfeier.

Bei einer Trauerfeier, die beispielsweise in einer Friedhofskapelle stattfindet, ist die vordere Bestuhlung den Hinterbliebenen vorbehalten. Verwandte und enge Freunde dürfen hinter diesen Platz nehmen. 

Zur Beerdigung trägt man traditionell dunkle, dezente Trauerkleidung – Schwarz gilt als Ausdruck von Respekt und Trauer.

• Männer wählen in der Regel einen dunklen Anzug mit weißem Hemd und schwarzer Krawatte.
• Frauen tragen ein schlichtes Kleid, einen Hosenanzug oder einen Rock mit einem Blazer und einer weißen Bluse.
• Auffälliger Schmuck, grelle Farben und laute Muster sollten vermieden werden.

Kommt es zu einem Todesfall in der Familie, müssen Angehörige schnellstmöglich einen Arzt kontaktieren. Dieser stellt den Totenschein aus – ein wichtiges Dokument, das für die Beantragung der Sterbeurkunde erforderlich ist. Ohne Totenschein und Sterbeurkunde ist keine Beerdigung möglich. Zudem muss zeitnah (innerhalb der ersten 36 Stunden nach dem Tod) ein Bestatter kontaktiert werden, der sich um die Überführung kümmert. Auf Wunsch kann dieser eine Aufbahrung organisieren, damit Angehörige vor der eigentlichen Beerdigung vom geliebten Menschen Abschied nehmen können.

Trauerfeier vor der Beerdigung

Vor der eigentlichen Beerdigung findet meist eine Trauerfeier statt – in einer Kirche, einer Friedhofskapelle oder auf Wunsch in den Räumen des Bestatters. Ein Trauerredner oder Geistlicher würdigt bei der Trauerfeier das Leben des Verstorbenen und teilt mit der Trauergemeinde Erinnerungen an die verstorbene Person. Die Zeremonie kann individuell gestaltet und beispielsweise von Trauermusik begleitet werden. 

Beisetzung

Im Anschluss an die Trauerfeier erfolgt die Beisetzung: Der Sarg oder die Urne wird in das vorbereitete Grab gesenkt. Es ist üblich, dass Angehörige und Trauergäste eine Blume oder eine Handvoll Erde ins Grab geben – ein symbolischer Akt des Abschieds. 

Leichenschmaus nach der Beerdigung

Nach der Beerdigung laden die Angehörigen häufig zum sogenannten Leichenschmaus bei Kaffee und Kuchen ein – zum Beispiel in einem Restaurant oder im eigenen Zuhause. Dieses Beisammensein hilft, Erinnerungen an die verstorbene Person zu teilen und Trost in der gemeinschaftlichen Trauer zu finden. 

Für die Organisation einer Beerdigung sind folgende Unterlagen erforderlich:

• Totenschein (vom Arzt ausgestellt)
• Sterbeurkunde (beim Standesamt beantragt)
• Personalausweis des Verstorbenen
• Geburts- oder Heiratsurkunde
• ggf. Vorsorgevertrag oder Versicherungspolicen