Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Aufbahrung handelt es sich um die "Ausstellung" des Leichnams in einem Sarg (manchmal auch in einer Urne).
  • Die Aufbahrung erfolgt meist im Rahmen der Trauerfeier und dient der Abschiednahme vom Verstorbenen.
  • Es gibt zwei Formen der Aufbahrung: die offene Aufbahrung und die geschlossene Aufbahrung.
  • Eine offene Aufbahrung darf nur von einem Bestatter organisiert werden.

Was bedeutet Aufbahrung?

Unter einer Aufbahrung versteht man das offene oder geschlossene Ausstellen eines Verstorbenen, meist in einem Sarg. Eine Aufbahrung soll Angehörigen ermöglichen, sich ein letztes Mal vom geliebten Menschen zu verabschieden, bevor dieser beigesetzt wird.

Arten der Aufbahrung: offen oder geschlossen

Offene Aufbahrung

Bei der offenen Aufbahrung wird der Verstorbene im offenen Sarg aufgebahrt. Angehörige können den Menschen noch einmal sehen und berühren. Eine offene Aufbahrung kann dabei helfen, den Abschied bewusst zu gestalten und die Trauer über den Verlust zu verarbeiten. Für diese Form der Aufbahrung muss meist eine hygienische und ästhetische Versorgung des Leichnams erfolgen, die der Bestatter oder ein Thanatopraktiker übernimmt. 

Geschlossene Aufbahrung

Eine andere Variante ist die geschlossene Aufbahrung. Der Sarg bleibt geschlossen und wird meist mit Blumenschmuck und Kerzen geschmückt. Auch diese Form der Aufbahrung ermöglicht es Angehörigen, in würdevoller Atmosphäre von der verstorbenen Person Abschied zu nehmen, ohne diese ein letztes Mal zu sehen. 

Maßnahmen vor der Aufbahrung

Bevor eine verstorbene Person aufgebahrt werden kann, sind einige Maßnahmen notwendig. Diese gewährleisten nicht nur Hygiene und Pietät, sondern auch ein friedvolles äußeres Erscheinungsbild des Verstorbenen.

  1. Ärztliche Leichenschau
    Zunächst muss ein Arzt den Tod offiziell feststellen und die Todesbescheinigung ausstellen. Erst danach darf die Aufbahrung vorbereitet werden.
  2. Hygienische Versorgung
    Der Verstorbene wird vom Bestatter sorgfältig gewaschen, eingekleidet und gegebenenfalls kosmetisch hergerichtet. Angehörige können auf Wunsch Kleidung oder persönliche Gegenstände bereitstellen.
  3. Thanatopraxie (bei Bedarf)
    Wenn die Aufbahrung offen erfolgen soll oder der Todesfall mit sichtbaren Verletzungen verbunden war, kann eine thanatopraktische Behandlung erforderlich sein.
  4. Kühlung und Vorbereitung des Sarges:
    Nach der Versorgung wird der Körper bis zur Aufbahrung kühl verwahrt. Anschließend erfolgt die Platzierung im ausgewählten Sarg mit passender Innenausstattung, Decke und Kissen.

Wo können Aufbahrungen stattfinden?

Je nach Wunsch, gibt es verschiedene Orte, an denen eine Aufbahrung durchgeführt werden kann. 

Aufbahrung beim Bestatter

Eine Aufbahrung beim Bestatter findet in eigens dafür eingerichteten Abschiedsräumen oder Trauerhallen statt. Diese Räume sind meist dezent beleuchtet, liebevoll dekoriert und ermöglichen Angehörigen eine ruhige Atmosphäre für den letzten Abschied. Der Bestatter kümmert sich um alle Details – von der Vorbereitung des Sarges über die Dekoration mit Blumenschmuck bis hin zu passender Musik, sofern dies gewünscht ist.

Aufbahrung zu Hause

Eine Aufbahrung zu Hause ist eine besonders persönliche Form des Abschieds. In den meisten Bundesländern darf ein Verstorbener bis zu 36 Stunden nach dem Eintritt des Todes zu Hause aufgebahrt werden, sodass Angehörige in vertrauter Umgebung Abschied nehmen können. Der Bestatter unterstützt bei der Organisation, der hygienischen Versorgung und der Einhaltung gesetzlicher Fristen.

Aufbahrung in der Friedhofskapelle

Eine Aufbahrung in der Friedhofskapelle oder Trauerhalle ist die klassische Variante, wenn diese mit der Trauerfeier kombiniert wird. Hier steht der Sarg – offen oder geschlossen – meist aufgebahrt in der Mitte des Raumes, umgeben von Blumen und Kerzen. Diese Form der Aufbahrung verbindet den Moment des Abschieds mit dem feierlichen Rahmen der Beisetzung. Auch größere Trauergemeinschaften finden hier Raum für stille Andacht und Abschiednahme.

Ablauf einer Aufbahrung

  1. Freigabe und Überführung: Nach der Leichenschau wird der Verstorbene in das Bestattungsinstitut oder den gewünschten Aufbahrungsort überführt.
  2. Gestaltung des Abschiesraumes: Blumen, Kerzen, Musik oder Erinnerungsstücke schaffen eine persönliche Atmosphäre.
  3. Aufbahren: Der Verstorbene wird im Sarg hergerichtet und für den Abschied vorbereitet.
  4. Abschied: Angehörige und Freunde können würdevoll Abschied nehmen. 

Kosten für eine Aufbahrung

Die Kosten einer Aufbahrung hängen von den individuellen Wünschen und dem jeweiligen Aufwand ab. Eine geschlossene Aufbahrung ist meist günstiger als eine offene, da weniger hygienische Maßnahmen notwendig sind.

Eine Aufbahrung gehört zu den Dienstleistungen, die von den teilnehmenden Bestattungsunternehmen auf bestatter.de angeboten werden. In der folgenden Tabelle finden Sie eine Auflistung der durchschnittlichen Kosten für eine Aufbahrung je nach Bestattungsart und Bestattungspaket. So können Sie sich einen ersten Überblick über mögliche Kosten verschaffen.

BestattungsartBestattungspaket
StandardKlassikTraditionExklusiv
Erdbestattungkeine Aufbahrungca. 150 €ca. 200 €ca. 250 €
Urnenbestattungkeine Aufbahrungca. 150 €ca. 200 €ca. 250 €
Baumbestattungkeine Aufbahrungca. 150 €ca. 200 €ca. 250 €
Seebestattungkeine Aufbahrungca. 150 €ca. 200 €ca. 250 €

Alle Fragen zur Aufbahrung beantwortet Ihr Bestatter vor Ort.

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Häufig gestellte Fragen

Zunächst findet eine ärztliche Leichenschau statt, danach die hygienische Versorgung und – falls nötig – eine thanatopraktische Behandlung.

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Je nach Wunsch beim Bestatter, zu Hause oder in einer Friedhofskapelle.

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Vermerk zu den angegebenen Kosten

Die hier angegebenen Durchschnittspreise (Ø) errechnen sich aus allen abgegebenen Preisangaben zu Direkt-Angeboten auf www.bestatter.de der teilnehmenden Bestattungsunternehmen – eingeteilt in vier Preiskategorien, den sogenannten Paketen.

Die Kosten für Leistungen, die nicht vom Bestattungsunternehmen erbracht werden, beruhen auf Online-Marktrecherchen.

Die Friedhofsgebühren und Kosten für das Grabmal sowie die Grabpflege unterscheiden sich regional sehr stark. Für konkrete Kosten informieren Sie sich bitte bei einem Bestatter vor Ort.

Elke Herrnberger
Artikel geschrieben von: Elke Herrnberger

Elke Herrnberger ist als Pressesprecherin für die Öffentlichkeitsarbeit des Bundesverbandes Deutscher Bestatter und seiner angeschlossenen Gesellschaften zuständig.

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