Was ist ein Beileidsschreiben?

Ein Beileidsschreiben – auch Kondolenzschreiben genannt – ist die schriftliche Form einer Beileidsbekundung. Es wird meist als Karte oder Brief übermittelt und soll Trost spenden sowie aufrichtige Anteilnahme ausdrücken.

Kurze und persönliche Beileidsbekundungen

Nicht immer braucht es viele Worte, um im Trauerfall Mitgefühl und Anteilnahme zu zeigen. Oft genügt eine kurze Beileidsbekundung, um Trost zu spenden. Entscheidend ist, dass es sich um aufrichtige Worte handelt. Beispielhafte Formulierungen für den Text einer Trauerkarte sind: 

„Ich möchte dir mein herzliches Beileid ausdrücken.“
„In tiefer Anteilnahme denke ich an dich.“

Wer etwas Persönliches ergänzen möchte, kann beispielsweise bestimmte Erinnerungen an den Verstorbenen einfließen lassen – so entsteht eine persönliche Beileidsbekundung, die Verbundenheit ausdrückt.

Beileidsschreiben und Beileidskarten richtig formulieren

Eine schriftliche Beileidsbekundung bietet Raum für individuelle Worte der Anteilnahme. In einem Beileidsschreiben oder einer Karte können Sie die eigene Betroffenheit ausdrücken, Erinnerungen teilen oder Angehörigen Trost spenden.

Beispiele für kurze Beileidsschreiben (Beileidsbekundungen für Trauerkarten)

„Wir sind tief betroffen über deinen Verlust. Unsere Gedanken sind bei dir.“

„In dieser schweren Zeit wünschen wir dir Kraft und liebevolle Erinnerungen, die dich tragen.“

„Es tut mir unendlich leid. Ich wünsche dir Menschen, die dich auffangen und tragen.“

Achten Sie darauf, beiläufige Worte und leere Floskeln wie „Er ist an einem besseren Ort“ zu vermeiden, da diese distanziert wirken und trauernde Angehörige verletzen können. 

Du bist/Ihr seid nicht allein in dieser schweren Zeit.

Ich/Wir stehen Dir/Euch in diesen schweren Stunden bei.

Ich teile Deine/Eure tiefe Trauer.

In tiefer Trauer und Schmerz möchten wir Dir/Euch unser Mitgefühl bekunden.

Ich spreche Dir/Euch mein allerherzlichstes Beileid aus.

Mein tiefstes Mitgefühl und mein allerherzlichstes Beileid gelten Dir und Deiner Familie.

Ich möchte Ihnen mein aufrichtiges Beileid und meine tiefe Anteilnahme aussprechen.

Wir möchten Ihnen unser tiefempfundenes Beileid für Ihren Verlust aussprechen.

Unser Mitgefühl gilt Ihnen und Ihrer Familie.

Wir fühlen uns in unserer Trauer mit Ihnen und Ihrer Familie verbunden.

Wir sprechen Ihnen unser allerherzlichstes Beileid aus.

Wir trauern mit Ihnen und Ihrer Familie.

Trauerredner Arne Heger zum Thema: richtig kondolieren

Wann sollte man ein Beileidsschreiben verschicken?

Der richtige Zeitpunkt spielt eine wichtige Rolle. Idealerweise erreicht ein Beileidsschreiben die Angehörigen wenige Tage nach dem Todesfall. Trauerkarten, die die Trauerfamilie erst Tage oder Wochen nach der Beerdigung erreichen, können bei den Angehörigen wieder die Trauer und den Schmerz über den Verlust des geliebten Menschen aufkommen lassen. Daher ist es grundsätzlich empfehlenswert, Beileidskarten eher zu früh als zu spät zu verschicken.

Handschriftliche oder digitale Kondolenz – was ist angemessen?

Beileidskarten sollten, wenn möglich, handschriftlich verfasst werden. Das wirkt persönlicher und zeigt echte Anteilnahme. Gerade für Menschen der älteren Generation wirken digitale Beileidsbekundungen per Whatsapp & Co. oft taktlos und pietätlos, da sie sehr beiläufig und vergleichsweise unpersönlich erscheinen. Eine handgeschriebene Karte oder ein Brief bleibt daher oft die pietätvollste Form der schriftlichen Kondolenz.

Trauerredner Arne Heger zum Thema: digitale Kondolenz

Sprüche für Beileidsbekundungen

Viele Menschen verwenden Sprüche für Beileidsbekundungen, um ihre Gefühle auszudrücken und ihre aufrichtige Anteilnahme in Worte zu fassen.

Beispielhafte Sprüche für Beileidsbekundungen

„Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in die Dunkelheit leuchten.“

„Was bleibt, ist die Liebe – und die Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit.“

„Wer im Herzen seiner Lieben lebt, ist nicht tot, er ist nur fern.“

„Die Zeit vergeht, die Erinnerung bleibt – in Liebe und Dankbarkeit.“

Solche Trauersprüche können am Anfang oder Ende einer Karte stehen und dem Schreiben eine würdevolle, poetische Note verleihen.

Beispiele für Beileidsbekundungen in unterschiedlichen Situationen

Beileidsbekundung beim Tod eines Kindes

„Mir fehlen die Worte angesichts eures Verlusts. Ich wünsche euch Kraft und Menschen, die euch durch diese Zeit tragen.“

„Kein Trost kann diesen Schmerz lindern, aber in Gedanken sind wir bei euch – mit tiefer Anteilnahme und Liebe.“

Beileidsbekundung für Angehörige oder enge Freunde

„Ich bin tief erschüttert über deinen Verlust. In Gedanken bin ich fest an deiner Seite.“

„Ich erinnere mich dankbar an viele gemeinsame Momente. Seine/ihre Herzlichkeit wird mir unvergessen bleiben.“

„Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden. Ich fühle mit dir und sende dir Kraft und Geborgenheit.“

„Wir trauern mit dir. Dein Verlust ist auch unserer, und wir halten dich in dieser schweren Zeit fest.“

Beileidsbekundung für Nachbarn oder Bekannte

„Ein stiller Gruß in einer schweren Zeit – ich denke an Sie und wünsche viel Kraft.“

„Ihr/e (Name) war immer ein freundlicher Mensch, den man gerne traf. Ich werde ihn/sie in guter Erinnerung behalten.“

„Die Nachricht vom Tod Ihres Angehörigen hat mich sehr berührt. Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Trost.“

Beileidsbekundung für Vereinsmitglieder oder Ehrenamtliche

„Wir sind tief betroffen über den Verlust unseres Vereinsmitglieds. In stiller Trauer denken wir an ihn/sie.“

„Mit großer Dankbarkeit erinnern wir uns an sein/ihr Engagement und seine/ihre Menschlichkeit.“

„In dieser schweren Zeit möchten wir der Familie unser herzliches Mitgefühl ausdrücken.“

„Wir verlieren mit ihm/ihr nicht nur ein Mitglied, sondern einen Freund/eine Freundin. Unser aufrichtiges Beileid.“

Beileidsbekundung an entfernte Verwandte

„Mit Trauer habe ich vom Tod eurer Tante/eures Onkels erfahren. Mein herzliches Beileid und viel Kraft für diese Zeit.“

„Ich möchte euch wissen lassen, dass ihr in meinen Gedanken seid.“

„Euer Verlust berührt mich sehr. Ich wünsche euch viel Kraft in dieser schweren Zeit.“

Beileidsbekundung bei plötzlichem oder tragischem Todesfall

„Es ist unfassbar, dass er/sie so plötzlich gehen musste. Ich wünsche euch/Ihnen viel Kraft in dieser schwierigen Zeit.“

„Es gibt keine Worte, die den Schmerz lindern könnten – aber ich bin in Gedanken bei euch/Ihnen.“

„Wir sind fassungslos über den plötzlichen Tod von (Name). In stiller Trauer und tiefem Mitgefühl wünschen wir euch/Ihnen viel Kraft.“

Checkliste für das Verfassen einer Beileidsbekundung

Empfehlungen

  • Authentische, respektvolle Formulierungen wählen
  • Persönlichen Bezug herstellen (abhängig von der Beziehung zum Verstorbenen und den Angehörigen)
  • Kurze, klare Sätze nutzen
  • Mitgefühl und Anteilnahme ausdrücken

Zu vermeiden

  • Keine Ratschläge erteilen
  • Keine Vergleiche mit anderen Todesfällen herstellen
  • Keine leeren Standardformulierungen wählen
  • Floskeln wie „Die Zeit heilt alle Wunden“ vermeiden 

Häufig gestellte Fragen

Grundsätzlich sollten aufrichtige und pietätvolle Formulierungen des Mitgefühls und der Anteilnahme gewählt werden.

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Ein kurzer Beileidstext genügt meist. Entscheidend sind Worte der aufrichtigen Anteilnahme, nicht die Länge.

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Floskeln wie „Das Leben geht weiter“ oder „Die Zeit heilt alle Wunden“ wirken distanziert und oft auch pietätlos. Daher sollte auf solche Formulierungen verzichtet werden. Besser sind einfache, mitfühlende und aufrichtige Worte der Anteilnahme.

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Elke Herrnberger
Artikel geschrieben von: Elke Herrnberger

Elke Herrnberger ist als Pressesprecherin für die Öffentlichkeitsarbeit des Bundesverbandes Deutscher Bestatter und seiner angeschlossenen Gesellschaften zuständig.

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