Elke Herrnberger
Geschrieben von: Elke Herrnberger

Das Wichtigste in Kürze

  • Beileidsschreiben sind eine schriftliche Form der Kondolenz und richten sich in der Regel an die Trauerfamilie.
  • Ein Kondolenzschreiben hat stets den Zweck, aufrichtige Anteilnahme auszudrücken.
  • Oft fällt es schwer, die richtigen Worte zu finden, um ein pietätvolles Beileidsschreiben zu formulieren. Daher haben wir Tipps zum Verfassen von Beileidsschreiben für Sie zusammengestellt.

Was ist ein Beileidsschreiben?

Mit einem persönlichen Schreiben Anteilnahme ausrücken

Wenn Angehörige um den Verlust eines geliebten Menschen trauern, dann sprechen Freunde und Bekannte oft im Rahmen der Trauerfeier bzw. nach der Beisetzung des Verstorbenen ihr herzliches Beileid aus. Diese mitfühlende Geste ist eine Form der mündlichen Kondolenz.

Neben dieser Art der Beileidsbekundung gibt es ebenfalls die Möglichkeit, der Familie des Verstorbenen mit einem Schreiben oder einer Karte Beileid auszusprechen – daher die Bezeichnung „Beileidsschreiben". Diese Art der schriftlichen Kondolenz wird oft auch als Kondolenzschreiben, Kondolenzbrief, Trauerbrief, Trauerkarte oder Trauerschreiben bezeichnet. Unabhängig davon, mit welcher Art von Ausdruck die schriftliche Kondolenz bezeichnet wird, dient diese immer dazu, aufrichtige Anteilnahme auszudrücken und den Hinterbliebenen Trost in einer schwierigen Lebensphase zu spenden.

Unterschiedliche Bezeichnungen für Beileidsschreiben

  • Kondolenzschreiben
  • Kondolenzbrief
  • Trauerbrief
  • Trauerschreiben

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An wen werden Beileidsschreiben verschickt?

Schreiben an die Hinterbliebenen richten

Beileidsschreiben richten sich immer an die Hinterbliebenen. Somit wird in den allermeisten Fällen eine Karte an die Ehepartner, Kinder oder Eltern des Verstorbenen gerichtet und verschickt. 

Der richtige Zeitpunkt für Beileidsschreiben

Wann sollten die Schreiben verschickt werden?

Beim Verschicken von Beileidsbekundungen sollte man sich nicht zu viel Zeit lassen. Es empfiehlt sich, Beileidsbekundungen zeitnah zu verschicken, möglichst kurz nach dem Tod des Verstorbenen. Das hat mehrere Gründe.

Gründe für das zeitnahe Verschicken der Schreiben

Wenn es zum Trauerfall in der Familie kommt, dann befinden sich Angehörige oft in einer schweren Zeit tiefer Trauer und brauchen zum Teil oft seelischen Beistand. Beileidsbekundungen, die die Familie nach kurzer Zeit erreichen, geben Hinterbliebenen das Gefühl, nicht mit ihrer Trauer allein zu sein, sondern Menschen an ihrer Seite zu wissen, die in einer schwierigen Zeit Beistand leisten. Einen gegenteiligen Effekt können spät verschickte Beileidsschreiben auslösen. Treffen Schreiben erst Wochen nach dem Tod und der Bestattung des Verstorbenen ein, kann das alte Wunden wieder aufreißen und erneut die Trauer  um den Verlust bei den Hinterbliebenen aufkommen lassen.

Die Gestaltung von Beileidsschreiben

Wie sollte ein Schreiben gestaltet werden?

Hinterbliebenen nach dem Tod eines geliebten Mensch sein aufrichtiges Beileid zu bekunden und Anteilnahme auszudrücken ist eine sehr persönliche Angelegenheit und oft schwer. Daher kommt es nicht nur darauf an, die richtigen Worte im Text für ein Kondolenzschreiben zu finden, um den Hinterbliebenen Trost zu spenden. Auch formale Aspekte bei der Gestaltung von schriftlichen Beileidsbekundungen sind wichtig und ein Ausdruck des aufrichtigen Beileids und der Wertschätzung dem Verstorbenen gegenüber.

Beileidsschreiben handschriftlich verfassen

Ein handschriftlich verfasster Kondolenzbrief ist eine Geste der Wertschätzung und persönlicher als ein gedruckter Kondolenztext. Dabei kommt es nicht darauf an, die tröstenden Worte in einer makellosen Handschrift zu schreiben. Viel wichtiger ist, dass der persönliche Kondolenztext in eigenen Worten verfasst wird und aufrichtige Anteilnahme ausdrückt.   

Die Art des Briefpapiers für Beileidsbriefe

Auch die Auswahl des Briefpapiers ist eine persönliche Geste der Wertschätzung. Hochwertiges Briefpapier macht einen schöneren Eindruck als Standardpapier für Drucker. Wer seinen Kondolenztext am PC verfassen und ausdrucken möchte, sollte dennoch die Anrede, Grußformel und Unterschrift handschriftlich auf das Papier setzen, um die Beileidsbekundung auf dieser Ebene persönlich zu gestalten.

Schwarzer Rand für Briefpapier und Umschläge

Bei der Auswahl von Briefpapier und Briefumschlag sollte darauf geachtet werden, dass beides keinen schwarzen Rand hat. Der schwarze Rand auf Briefpapier und Umschlag ist für Schreiben gedacht, die die trauernde Familie an Verwandte, Freunde und Bekannte richtet, um über den Trauerfall zu informieren und/oder zur Beerdigung einzuladen.

Tipps zum Verfassen von Beileidsschreiben

Formulierungen für die Anteilnahme

Bei der Formulierung von Trauerbriefen sollte darauf geachtet werden, welches Verhältnis zur verstorbenen Person bestand, und auch wie eng die Beziehung zu dessen Angehörigen ist. War der Verstorbene ein guter Freund im Leben oder eine liebe Person und sind die Hinterbliebenen enge Vertraute, kann der Kondolenztext persönlicher ausfallen und beispielsweise von schönen Momenten oder einer gemeinsamen Erinnerung mit dem Verstorbenen erzählen. War die Beziehung zum Verstorbenen nicht so eng, weil dieser beispielsweise ein flüchtiger Bekannter war, dann genügen ein paar Zeilen der aufrichtigen Anteilnahme. Unabhängig davon gilt es, unglückliche Formulierungen jeglicher Art zu vermeiden, um keinesfalls pietätlos zu sein und die Gefühle der Hinterbliebene nach dem Verlust zu verletzen.

Anreden für Beileidsschreiben

Je nachdem, wie eng die Beziehung zum Verstorbenen im Leben war und wie vertraut das Verhältnis zu dessen Angehörigen ist, fällt die Anrede entweder persönlicher oder förmlicher aus.

Beispiele für persönliche Beileidsbekundungen

  • Du bist/Ihr seid nicht allein in dieser schwierigen Zeit.
  • Ich/Wir stehen Dir/Euch in diesen schweren Stunden bei.
  • Ich teile Deine/Eure tiefe Trauer.
  • In tiefer Trauer und Schmerz möchten wir Dir/Euch unser Mitgefühl zum Tod von Name bekunden.
  • Ich spreche Dir/Euch mein allerherzlichstes Beileid aus.
  • Mein tiefstes Mitgefühl und mein allerherzlichstes Beileid gelten Dir und Deiner Familie.

Beispiele für förmliche Beileidsbekundungen

  • Ich möchte Ihnen mein aufrichtiges Beileid und meine tiefe Anteilnahme aussprechen.
  • Wir möchten Ihnen unser tiefempfundenes Beileid für Ihren Verlust aussprechen.
  • Unser Mitgefühl gilt Ihnen und Ihrer Familie.
  • Wir fühlen uns in unserer Trauer mit Ihnen und Ihrer Familie verbunden.
  • Wir sprechen Ihnen unser allerherzlichstes Beileid aus.

Trauersprüche für Beileidsschreiben

Wer dem Schlussteil seines Beileidsschreibens etwas Besonderes hinzufügen möchten, jedoch nicht die richtigen Worte findet, kann auf Trauersprüche zurückgreifen, die Trost spenden. 

Inhalt des Kondolenzschreibens

Anteilnahme bei unterschiedlichen Todesumständen

Der Tod eines geliebten Menschen kann unterschiedliche Gründe haben. Manche haben ein langes und erfülltes Leben gehabt, andere sind in jungen Jahren viel zu früh verstorben. Der Inhalt des Beileidsschreibens sollte daher den Todesumständen angepasst werden. Wir haben einige Textbeispiele für Sie zusammengestellt, die unterschiedlichen Situationen angemessen sind. 

Zu den Textbeispielen

Häufig gestellte Fragen

Sie können Ihr herzliches Beileid mündlich aussprechen oder eine Trauerkarte schreiben, um Ihre Anteilnahme auszudrücken. Wenn Sie zum Beispiel an der Trauerfeier teilnehmen und am Grab des Verstorbenen von diesem Abschied nehmen, treffen Sie in der Regel auf die Trauerfamilie. Dann ist eine mündliche Kondolenz in Form von kurzen tröstenden Worten besser als eine Karte angebracht.

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Der Tod eines geliebten Menschen versetzt Angehörige in tiefe Trauer. Die Worte "Mein Beileid" sind eine Form der mündlichen Kondolenz und ein Ausdruck des Mitgefühls gegenüber Angehörigen nach dem Tod eines lieben Menschen. Es ist oft nicht einfach, die richtigen Worte zu finden, um Beileid auszudrücken und Angehörigen in einer schwierigen Lebensphase Kraft zu geben. Wir haben Textbeispiele für schriftliche Beileidsbekundungen für Sie zusammengestellt.

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Im Rahmen einer Bestattung ist es üblich, den Angehörigen des Verstorbenen sein Beileid auszusprechen. Ein Händedruck und die kurzen Worte „Mein herzliches Beileid" reichen aus, um Anteilnahme auszudrücken. Bei einem sehr freundschaftlichen Verhältnis zu den Hinterbliebenen ist eine Umarmung ebenfalls angebracht.  

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Im Rahmen der schriftlichen Kondolenz ist es wichtig, auf den richtigen Zeitpunkt zu achten. So sollten Trauerkarten und Kondolenzschreiben recht zeitnah verschickt werden, und zwar aus folgendem Grund: Wenn schriftliche Beileidsbekundungen die Trauerfamilie vielleicht erst Wochen nach dem Tod und der Bestattung des Verstorbenen erreichen, kann das wieder Trauer bei den Angehörigen aufkommen lassen. 

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Heute adressiert man den Umschlag eines Kondolenzschreibens oder einer Trauerkarte in der Regel nicht mehr mit der Formulierung  „An das Trauerhaus...". Man richtet seine Beileidsbekundung direkt an die Angehörigen des Verstorbenen. Je näher man diesen steht, desto persönlicher kann die Anrede ausfallen. Ist das Verhältnis zu Hinterbliebenen nicht so eng, sollte die Anrede förmlicher gehalten werden.

Beispiele für die richtige Anrede

Beispiele für Beileidsbekundungen:

  • Du bist/Ihr seid nicht allein in dieser schwierigen Zeit.
  • Ich/Wir stehen Dir/Euch in diesen schweren Stunden bei.
  • Ich teile Deine/Eure tiefe Trauer.
  • In tiefer Trauer und Schmerz möchten wir Dir/Euch unser Mitgefühl bekunden.
  • Ich spreche Dir/Euch mein allerherzlichstes Beileid aus.
  • Mein tiefstes Mitgefühl und mein allerherzlichstes Beileid gelten Dir und Deiner Familie.
  • Das Herz ist zwar schwer, aber du/ihr seid nicht allein.

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Das Kondolenzschreiben sollte immer ein Ausdruck aufrichtiger Anteilnahme sein und niemals als Pflicht verstanden werden. Daher empfiehlt es sich, unpersönliche Floskeln und pietätlose Formulierungen zu vermeiden, die für Angehörige, die einen Verlust betrauern, verletzend wirken können.

Beispiele für schriftliche Beileidsbekundungen

Elke Herrnberger
Artikel geschrieben von: Elke Herrnberger

Elke Herrnberger ist als Pressesprecherin für die Öffentlichkeitsarbeit des Bundesverbandes Deutscher Bestatter und seiner angeschlossenen Gesellschaften zuständig.

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