Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Mausoleen handelt es sich um imposante Gebäude, die als Grabstätte dienen.
  • Ursprünglich blieb die Beisetzung in repräsentativen Mausoleen bedeutenden Persönlichkeiten vorbehalten.
  • Auch heute noch sind Beisetzungen in Mausoleen grundsätzlich möglich, beispielsweise im Rahmen von Patenschaften.

Was ist ein Mausoleum?

Bei einem Mausoleum handelt es sich um eine Grabstätte, die als imposantes Gebäude errichtet wurde. Dabei besteht das Grabgebäude in der Regel aus einem Andachtsraum und einer unterirdischen Gruft, in der Verstorbene in Särgen oder Sarkophagen ruhen.

Warum heißt es „Mausoleum“?

Der Begriff Mausoleum geht auf die beeindruckende Grabstätte von Maussolos zurück, einen Kleinkönig und persischen Statthalter der antiken griechischen Stadt Halikarnassos. Sein prachtvolles Grabmal – das Maussolleion bzw. Mausoleum von Halikarnassos – war so außergewöhnlich, dass es als eines der Sieben Weltwunder der Antike gilt und namensgebend für alle Mausoleen ist.

Warum wurden Mausoleen erbaut?

In früheren Zeiten waren Mausoleen ein Ausdruck von Macht und Reichtum – oft in Auftrag gegeben von Herrschern, Adligen und wohlhabenden Familien, die sich mit dem Bau der monumentalen Grabgebäude über den Tod hinaus ein bleibendes Denkmal setzen wollten. Ein Mausoleum diente ursprünglich also nicht nur als Grabstätte, sondern auch als repräsentatives Zeichen für den Status von bedeutenden Persönlichkeiten und deren Ansehen.

Wie ist ein Mausoleum aufgebaut?

Die äußere Form eines Mausoleums variiert je nach Epoche und den zu der jeweiligen Zeit vorherrschenden Baustilen – von klassizistischen Tempelarchitekturen mit Säulen und Giebeln bis hin zu neogotischen oder modernen Bauformen. Zudem vereint ein klassisches Mausoleum architektonische Funktion und symbolische Bedeutung. Meist besteht es aus zwei Hauptbereichen:

Der Andachtsraum 

Dieser oberirdische Teil dient als Ort der Erinnerung und des stillen Gebets. Häufig ist er mit Statuen, Marmorverkleidungen oder kunstvollen Glasfenstern geschmückt. In modernen Mausoleen kann dieser Raum schlicht und hell gestaltet sein, oft mit Sitzgelegenheiten und dezenter Beleuchtung.

Die Gruft

Über eine Treppe ist die unterirdische Gruft zu erreichen, die als eigentlicher Beisetzungsort dient. Dort ruhen die Särge oder Sarkophage, die meist auf steinernen Podesten ausgestellt sind.

Taj Mahal – das bekannteste Mausoleum der Welt

Das Taj Mahal Mausoleum in Agra (Indien) gilt als das berühmteste Grabgebäude der Welt. Der Großmogul Shah Jahan ließ es im 17. Jahrhundert zum Gedenken an seine geliebte Ehefrau Mumtaz Mahal errichten. Der mit weißem Marmor verkleidete Bau, geschmückt mit Edelsteinen, ist ein Symbol für die ewige, unsterbliche Liebe des Moguls und seiner Frau. Das Taj Mahal gehört seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe und zählt zu den schönsten und beeindruckendsten architektonischen Beispielen für den Mogulstil.

Weitere berühmte Mausoleen im Überblick

  • Maussolleion von Halikarnassos (Türkei): Ursprung des Begriffs „Mausoleum“ und eines der Sieben Weltwunder der Antike.
  • Taj Mahal (Indien): Symbol ewiger Liebe, errichtet von Shah Jahan für Mumtaz Mahal.
  • Lenin-Mausoleum (Russland): Ruhestätte von Wladimir Iljitsch Lenin auf dem Roten Platz in Moskau.
  • Augustus-Mausoleum (Italien): Grabstätte des römischen Kaisers Augustus in Rom.
  • Bismarck-Mausoleum (Deutschland): Familiengrab des Reichskanzlers Otto von Bismarck und seiner Frau Johanna auf dem Schneckenberg in Friedrichsruh.
  • Napoleon-Mausoleum (Frankreich): Unter der Kuppel des Invalidendoms in Paris ruhen die sterblichen Überreste Napoleons I.

Mausoleen in Deutschland

In Deutschland finden sich bis heute zahlreiche historische Mausoleen, insbesondere auf Park- und Zentralfriedhöfen des 19. Jahrhunderts. Einige von ihnen sind gut erhalten und ein Ausdruck großbürgerlicher Bestattungskultur. An anderen Mausoleen hat der Zahn der Zeit genagt, sodass diese verfallen.

Heutige Bestattungen im Mausoleum

Es ist grundsätzlich möglich, sich auch heute noch in einem Mausoleum bestatten zu lassen. Jedoch sind dafür drei Dinge erforderlich: das nötige Geld für den Bau der Grabstätten, der entsprechende Platz auf einem Friedhof und die erforderliche Genehmigung der Friedhofsverwaltung, Stadt oder Gemeinde.

Patenschaft für ein Mausoleum

Auf manchen Friedhöfen besteht heute die Möglichkeit, eine Patenschaft für architektonisch bedeutende und erhaltenswerte Mausoleen zu übernehmen. Die Patenschaft verpflichtet zur Sanierung und Grabpflege der Gebäude. Im Gegenzug werden Beisetzungen in den Mausoleen gestattet.

Das Mausoleum als Familiengrabstätte

Da es sich bei einem Mausoleum um eine Wahlgrabstätte handelt, kann das Nutzungsrecht nach Ablauf der Ruhezeit in der Regel beliebig oft verlängert werden. Darüber hinaus können so viele Beisetzungen im Mausoleum vorgenommen werden, wie es der Platz in der Gruft zulässt. Daher eignen sich Mausoleen als Familiengrabstätte.

Kosten für ein Mausoleum

Die Kosten für ein Mausoleum hängen von Größe, Material und Standort ab. Für die Nutzung bestehender Gebäude entstehen meist Gebühren für Renovierung, Pflege und Friedhofsnutzungsrechte. 

Häufig gestellte Fragen

Ein Mausoleum ist ein überirdisches Grabgebäude mit einer Gruft, das als Ruhestätte für Verstorbene dient. Der Begriff geht auf das Grabmal des Maussolos in Halikarnassos zurück.

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Ein Mausoleum besteht in der Regel aus einem Andachtsraum und einer darunterliegenden Gruft. Der Aufbau kann je nach Stilrichtung stark variieren – von klassizistisch über neogotisch bis modern.

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Die Gruft ist der unterirdische Teil eines Mausoleums, in dem die Särge ruhen. Das Mausoleum bezeichnet das gesamte Bauwerk inklusive Kapelle oder Andachtsraum.

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Das Taj Mahal in Agra gilt als eines der schönsten Mausoleen der Welt, ist ein monumentales Zeichen für ewige Liebe und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

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Simon Walter
Artikel geschrieben von: Simon Walter

Dr. Simon J. Walter ist Kulturbeauftragter des Bundesverbandes. Als Kulturbeauftragter vertritt er außerdem das Kuratorium Deutsche Bestattungskultur e. V. mit der Stiftung Deutsche Bestattungskultur und den Fachverlag des deutschen Bestattungsgewerbes mit der Fachzeitschrift „bestattungskultur".

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